man weiß noch nichts genaues - man spricht von - wie wir erfahren haben - soll angeblich - wie aus informierten Kreisen verlautete - könnte - eventuell - nimmt an, dass - »Erstes Twitter-Ereignis in Deutschland« - »Liebe Presse: ich weiß doch auch nichts von dem Verrückten.« - Informationsdruck - »Experten« - Erklärungsversuche - Spekulation - Informationspanne - Polizei vermutet Motiv - formelhafte Beileidsbekundungen - Politiker reagieren reflexartig - Schockzustand - Schockstarre - Trittbrettfahrer nach Amoklauf - Polizeipanne - Eltern dementieren - Bundeskanzlerin Merkel fordert - SPD kritisiert Waffenpolitik - Seehofer gegen Killerspiele - Frank Plasberg und Anne Will diskutieren mit … - Belagerungszustand - Medienzirkus - usw. usf.
Viel Sensationsgier, Voyeurismus, heiße Luft, Befindlichkeiten - wenig wirkliche Fakten und Substanz - eher eine Informationsblase aufgeblasen bis zum Unerträglichen … wie es so schön heißt: Schweigen ist Gold!
90% dessen, was uns in den vergangenen Tagen an »Informationen« zum Ereignis erreichte, war im Grunde unnötig, substanzlos, falsch, Wortgeblubber. Und das Traurige daran ist, das auch diesmal niemand wirklich daraus lernen wird, weil es »die Gesellschaft« angeblich/tatsächlich so will. dazu passend
Sag mal Liisa,
»weil es die Gesellschaft angeblich so will«
Willst du es nicht?
Dann schalt doch schon mal den Twitter unter deinen Artikel ab, darüber kam und kommt ja nun wirklich extrem viel Schrott (in Anbetracht der Tatsache, daß dieses digitale Gestammel doch von vielen für Journalismus gehalten wird)
Gruss,
Connie
Nein, Connie, ich will das so nicht, das hast Du ganz richtig verstanden.
Allerdings kann ich Deinen Vorschlag, die Möglichkeit, dass Leser hier Artikel twittern können, abzuschalten, nicht wirklich nachvollziehen. Ich werfe doch auch nicht mein Radio oder Fernseher aus dem Fenster, nur weil da auch viel Schrott gesendet wird (obwohl das manchmal durchaus eine Überlegung wert sein könnte). Das würde ja am eigentlichen Mißstand nichts ändern. Es geht ja darum verantwortungsvoll mit solchen Werkzeugen/Geräten/etc. umzugehen.
Etwas anderes wäre es, wenn ich zum besagten Ereignis entsprechend unqualifiziert getwittert hätte und Du mich auffordern würdest, das doch dann zu lassen.
Toller Beitrag!
Ich denke, für die Gesellschaft und die Medien ist es einfacher und bequemer, den bösen Killerspielen und dem Internet die Schuld in die Schuhe zu schieben, als zu schauen, wo es bei einem selbst nicht so gut funktioniert, wo man selbst versagt hat.
Du sprichst mir aus der Seele.
Guter Beitrag und super Link. Der Artikel dort trifft den Nagel auf den Kopf. Twitterst du eigentlich selbst auch?
@ Julius: Dankeschön! Ich denke, es gibt ein Bündel von Ursachen, die in unterschiedlicher Gewichtung letztlich zu einem solchen Ausrasten führen können. D.h. eigentlich gibt es verschiedene Ecken, an denen jeder einzelne etwas tun könnte, wenn man denn wollte. Wahr bleibt aber auch, dass alle vorbeugenden Maßnahmen der Welt niemals eine 100%ige Sicherheit ergeben werden. So traurig diese Erkenntnis auch ist. Sie darf aber wiederum auch nicht dazu führen, dass man deswegen halt gar nix unternimmt um vorzubeugen.
@ Ingrid: Ich habe Twitter mal für drei oder vier Wochen getestet, vor etwas 1 1/4 Jahren, es aber schnell wieder gelassen. Ist einfach nicht mein Ding und für mich hat es sich einfach auch sehr schnell rauskristallisiert, dass es ein enormer Zeitfresser ist, der im Gegenzug für mich nicht genug Nutzen brachte, um das für mich wirklich auch nur ansatzweise zu rechtfertigen.