Leider bin ich seit einigen Jahren gezwungen meinem Körper täglich etwas Chemie zuzuführen. Die Chemie bekomme ich von meinem Arzt verschrieben. Selbiger ist ein Arzt, wie ihn sich viele wünschen: er reißt sich ein Bein aus für seine Patienten, macht klaglos auch noch zu später Stunde und am Wochenende Hausbesuche, wenn das nötig ist, kümmert sich besonders um Alte und Schwerstkranke und denkt auch weiter als nur bis zur Tür seiner Praxis. Um es kurz zu machen ein hochmotivierter engagierter Arzt … der sich jetzt mit der sog. »Gesundheitsreform« rumschlagen muß, die ihm, wenn das so weitergeht, unter Umständen schlicht das wirtschaftliche Genick bricht. Traurig aber wahr!
Nun reagiert mein Körper, was die Zuführung von Chemie angeht, etwas heikel, so dass es nicht ganz einfach war Chemie zu finden, die hilft ohne dabei den Rest des Körpers per Nebenwirkungen auszunocken. Wir waren also froh, ein solches Medikament gefunden zu haben und ich bin die letzten Jahre gut damit zurecht gekommen. Trotzdem haben wir uns jetzt geeinigt auf ein anderes Medikament umzusteigen, dass von einem anderen Hersteller kommt, von den Inhaltsstoffen her gleich ist aber eben deutlich günstiger. Soweit so gut.
Als besagtes neues Rezept in der Apotheke meiner Wahl vorgelegt wurde, ließ die Fachfrau in einem Nebensatz verlauten: Ja, dieser Hersteller arbeite ordentlich, dessen Medikamente könne man bedenkenlos einnehmen. Der Satz rauscht zum einen Ohr herein und fast zum anderen Ohr wieder heraus, verfing sich aber im letzten Moment doch noch in den Windungen des Ohres. Häh? Das heißt ja im Rückschluß, es gibt durchaus auch Hersteller, die nicht ordentlich arbeiten und folglich, dass bei der Einnahme von Medikamenten aus deren Beständen man als Patient gewahr sein muß, dass das unerwünschte Folgen haben könnte?! Da habe ich dann doch etwas geschluckt!
Stellt sich für mich die Frage, wer diese kleineren Hersteller eigentlich wie oft überprüft und was passieren muß, bevor da von offizieller Stelle eingeschritten würde, wenn es Pfusch am Bau in der Herstellung gäbe? Ich möchte gewiß nicht der Monopolstellung der Giganten der Branche das Wort sprechen aber -das Sparen in Ehren -, wenn die Qualität der Medikamente auf Dauer darunter leiden würde oder auch da rumgepanscht würde, fände ich das verheerend.
Ich möchte mich jedenfalls am Ende nicht auch noch beim Thema Medikamente ständig fragen müssen, ob das, was ich mir da einwerfe ordentlich gefertigt ist oder nicht - es reicht schon, sich das zunehmend bei Lebensmitteln aller Art fragen zu müssen. Wo die Möglichkeit vorhanden ist rumzupfuschen, finden sich nämlich meist sehr fix die sog. schwarzen Schafe zusammen. Auf z.B. Fleisch könnte man zur Not ja verzichten aber auf Medikamente sind die Menschen nunmal angewiesen. Wenn da was vor die Wand gefahren wird, wäre das mehr als übel.
Dann solltest du dich lieber nicht mit der Roten Liste beschäftigen, in der unzählige wirkungslose Präparate existieren. Ich hatte bisher immer das Glück, dass die gewählten Medikamente bei mir ihre Wirkung auch verrichtet haben, was aber auch eher an den »minderschweren« Auswirkungen der Krankheiten lag.
Die »Rote Liste« ist aber bekannt, zumindest den Ärzten und ein guter und anständiger Arzt verschreibt dementsprechend die dort aufgeführten Medikamente nicht. Es ist aber etwas anderes, wenn eigentlich wirksame und gute Medikamente aufgrund von Pfusch etc. plötzlich schädlich werden.
es gibt dinge, über die will man eigentlich nicht nachdenken - sollte man aber dringend. manchmal wünsch ich mir eine kleine naive märchenwelt, in der man sich wenigstens auf ein, zwei dinge verlassen kann… vielleicht im nächsten leben?
liebe grüsse!