Diese Woche ist hier im Blog ziemlich »mode-lastig« und so möchte ich Euch heute Smilla Dankert vorstellen. Sie ist gelernte Damenschneiderin und hat sich später auf die Kostümbildnerei spezialisiert. Als inzwischen freischaffende Kostümbildnerin arbeitet sie für TV, Kino und Musiker (für Musikvideos).
Auch nach über 17 Jahren in diesem Beruf ist sie noch mit ganzer Seele dabei, denn ihr Hauptinteresse gilt a) den Menschen und b) dem, was den Menschen umgibt, bzw. womit der Mensch sich umgibt, nämlich die Mode. Dafür geht sie in ihrer Freizeit mit einer Kamera ausgerüstet durch die Straßen Kölns und hält Ausschau nach Menschen, die ihr auffallen, unterhält sich mit ihnen und fotografiert sie.
Die Fotos zeigt sie dann in ihrem Blog »anders anziehen« und erzählt jeweils ein wenig darüber, was sie von den Porträtierten erfahren hat, sei es über die Herkunft ihrer Kleidung, ihren ganz persönlichen Modestil, ihre Pläne, Träume und ihre Hobbys, etc.
Wie sie selbst sagt, geht es Smilla Dankert darum,
»Menschen in ihrer individuellen Art sich zu kleiden« zu zeigen. »Die Fotografien sind ungeplante Momentaufnahmen - auf der Suche nach Originalität und authentischem Eigensinn« und sie interessiert sich »noch vor der Mode als Selbstzweck der Mensch und was ihn ausmacht. Wie er sich zeigt, kleidet, bewegt.«
Nun könnte man sagen: street fashion blogs gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, was ist an diesem Blog also so besonders. Meine Antwort: Die Qualität der Fotos und die Art und Weise, wie Smilla Dankert mit den Menschen umgeht und ihr Vertrauen gewinnt.
Man muss sich mal klar machen, dass sie häufig nur einen bzw. wenige Versuche hat, die jeweiligen Protagonisten ins Bild zu setzen. Wildfremde Menschen auf der Straße anzusprechen ist auch nicht jedermanns Ding - schon gar nicht in Deutschland, wo die Menschen eigentlich eher nicht so davon begeistert sind, fotografiert zu werden - und doch zeigen Smilla Dankerts Fotos, dass die Menschen ihr offensichtlich sehr schnell vertrauen. Selten habe ich so viele Porträts gesehen, in denen die Menschen so ungehemmt, offen und häufig auch strahlend in die Kamera blicken wie bei Smilla.
Für mich ist Smilla Dankert daher nicht nur eine hervorragende Fotografin sondern geradezu eine Künstlerin. Ihre Fotos wirken dermaßen natürlich und ungestellt, dass es eine Freude ist. Den Blick für Mode, Stile und Gesichter hat sie sowieso und ihre den Menschen zugewandte Art leuchtet aus vielen ihrer Berichte über die Porträtierten.
Sie zeigt viele verschiedene Mode-Stile, jung und alt, schlicht und gestylt, arm und reich, dünn und dick und manchmal gibt es auch kleine Überraschungen, wie den modisch gekleideten Hund o.ä.
Ihr Blog »anders anziehen« ist innerhalb kürzester Zeit zu einem meiner Lieblingsblogs geworden und ich bin eigentlich jeden Tag neu gespannt, wen sie ihren Lesern wohl diesmal vorstellen wird. »anders anziehen« ist nicht nur schön anzusehen sondern auch überaus lehrreich, denn es weitet den Horizont ungemein und ist sehr inspirierend, wenn man erfährt wie andere Menschen leben, was für Ansichten sie haben, welchem Lebensmotto sie folgen oder was sie sich dabei denken, wenn sie sich morgens anziehen. Ich laufe mittlerweile mit einem anderen Blick durch die Gegend und schaue mir viel bewußter an, was die Menschen, denen ich begegne tragen und ein Blog in dem man noch was dazu lernt, ist aller Ehren wert.
An dieser Stelle also eine von Herzen kommende Empfehlung für Smilla Dankert und ihr Blog »anders anziehen«!
Wer gerne noch mehr über Smilla Dankert erfahren möchte, kann z.B. hier ein Interview lesen oder hier ein Video anschauen, dass sie live und in action zeigt.
Sehr faszinierend, die Fotografin und die Porträtierten. Danke für den Tipp!
Ich habe das Blog auch erst vor kurzem gefunden und es ist eines meiner Lieblingsblogs inzwischen. Die Fotos und Fotografierten sind so aussergewoehnilch und ich liebe es, die Geschichten zu lesen.
sehr faszieniernede und fesselnde Fotos! Danke für diesen wirklich super Blog!