Interessantes Video und interessante Kampagne von girleffect.org.
Wer einmal eine Weile in der sog. 3. Welt gelebt hat, weiß, dass die Mädchen und Frauen die schlechtesten Chancen haben. Um so erstaunlicher ist, es was diese Frauen trotz aller Hindernisse erreichen und leisten. Häufig braucht es nur sehr wenig, um ihre Lebensbedingungen deutlich zu verbessern und es sind gerade die Mädchen und Frauen, die aus einer Chance, die ihnen geboten wird, das Maximum herausholen.
In den Gesellschaften sind sie häufig auch die Multiplikatoren. Sie lernen, studieren und arbeiten nicht nur für sich selbst, sondern geben an andere weiter, organisieren sich, verbessern die Lebensbedingungen für andere Familienmitglieder, ihre Sippe oder ihren Clan, ihr Dorf, ihr Stadtviertel oder Slum.
Wer die Möglichkeit hat, Mädchen oder Frauen in der 3. Welt in irgendeiner Weise gezielt zu unterstützen, der sollte die Chance ergreifen und mithelfen, so die Welt wenigstens ein kleines bisschen besser zu machen und sei es nur für ein Mädchen oder eine junge Frau. Das ist ein Samenkorn, das sehr oft auf lange Sicht noch viel mehr zum Blühen bringt, ein Stein, der ins Wasser geworfen Kreise zieht.
Wer noch mehr über den Girl Effect und die Kampagne der Organisation wissen möchte, kann sich die Webseite genauer anschauen, neben den allgemeinen Informationen sind z.B. die anderen Videos sehenswert.
Ansonsten, informiert Euch über Hilfsprojekte, Kampagnen und andere Möglichkeiten, Frauen in der 3. Welt zu unterstützen, wie z.B. durch die Vergabe von Mikro-Krediten u.ä.
Eine gut gemachte Information und Seite. Ich bin allerdings nicht ganz so optimistisch über die Auswirkungen einer Schulbildung für die Kinder - aber es gibt ja keine bessere Alternative, daher muss man es immer wieder versuchen.
Da erscheinen mir die Kiva-Kredite insgesamt Erfolg versprechender. Aber natürlich unterstütze ich trotzdem einzelne Mädchen durch Patenschaften.
Mir ging es ähnlich wie Dir, Anne. Sollte es wirklich so einfach sein? Aber selbst wenn es nur für ein Mädchen bedeutet, dass es eine Chance hat und ein besseres Leben leben kann, lohnt sich das ganze schon und ich vermute es wird doch für mehr als nur ein Mädchen so sein. Du, ich, wir alle können diese Welt nicht komplett besser machen aber doch hier und da ein wenig. Das muss nicht diese Kampagne sein, es kann auch auf andere Art und Weise sein. Aber sich immer mal wieder erinnnern zu lassen, dass es andere gibt, denen es schlecht geht, die von vorn herein kaum eine Chance haben und denen ich mit nur wenig Aufwand vielleicht doch etwas helfen kann, das ist sicher gut und sinnvoll.
Ich bin absolut Deiner Meinung, und deswegen habe ich zur Zeit auch zwei ‘Paten’töchter; auch Chancen für ein einzelnes Kind zählen selbstverständlich. Ich hab’ halt nur ein bisschen Frust, weil bei drei Mädchen, für die ich lange Jahre Pate war, eigentlich gar nichts herausgekommen ist, jedenfalls so weit ich erkennen kann. Zwei Mädchen sind irgendwann aus dem Projektgebiet fortgezogen und weiter habe ich nichts erfahren und mein eines Patenkind musste mit zwölf Jahren, als es die Grundschule beendet hatte, auch aus dem Projekt ausscheiden. Ich finde es zwar richtig, dass nicht (wie früher manchmal) einzelne begabte Kinder bis zum Studium gesponsert werden, auf Kosten vieler anderer, die von dem Geld für einen Besuch einer höheren Schule eine Grundbildung erwerben könnten, aber mit 12 aus so einem Projekt ausscheiden zu müssen, finde ich doch zu früh, um da wirklich Hoffnung zu haben, sein eigenes Leben in die Hand nehmen zu können. Meine Kleine sah jedenfalls auf dem Schulabschlussfoto noch so kindlich und ein wenig verschreckt aus! Und auf eigene Faust weiterhelfen geht auch nicht, denn auch dieses Kind ist in einen anderen Bereich verzogen.
Da habe ich bei meinen Kiva-Projekten insgesamt ein besseres Gefühl, was die Wirksamkeit betrifft.
Aber wie recht Du hast mit dem Satz »Wir können die Welt nicht komplett besser machen« - das möchte man manchmal, nicht? Und wie gesagt, ich finde auch, dass auch Einzelfälle zählen und oft auch bestimmt eine multiplizierende Wirkung haben, auch wenn das manchmal nicht dofort ersichtlich ist.