Nachdem das Wetter sich heute überraschend gut zeigte, haben wir kurz entschlossen einen kleinen Ausflug zur Burgwallinsel im Teterower See gemacht. Das ist bei uns quasi um die Ecke und ich möchte nicht wissen, wie viele Touristen schlicht an Teterow vorbeifahren und keine Ahnung haben, was für ein landschaftliches Idyll und Kleinod sie da »links liegen lassen«.
Die Burgwallinsel im Teterower See ist nicht nur landschaftlich schön sondern auch historisch interessant, denn zur Slawenzeit gab es auf ihr eine dichte Besiedelung. Es waren Zirzipanen, ein elbslawischer Stamm und einer der Teilstämme der Liutizen, die dort siedelten und auf der Insel nicht nur eine kleine Burg errichteten sondern auch Wälle und vor allem eine Brücke, die die Insel mit dem Festland verband und ungefähr 750 Meter lang gewesen sein muss. Damit zählt sie zu den längsten bekannten Brücken aus der Slawenzeit und stellte eine Meisterleistung des Brückenbaus dar. Immerhin konnten zwei beladenen Wagen problemlos nebeneinander über die Brücke queren. Leider sind Brücke und Burg heute nicht mehr erhalten, man findet nur noch wenige Spuren und auf die Burgwallinsel kommt man heute nur noch mit Hilfe einer kleiner Seilfähre oder einer regelmäßig verkehrenden Barkasse.
Wir hatten heute die Insel fast für uns allein und fühlten uns wie plötzlich irgendwo in Skandinavien, denn überall finden sich dort Kiefern und Birken und dazu das Wasser und die Natur. Es war herrlich! Wir wanderten herum und genossen die immer neuen Ausblicke über den See mit all seinen Buchten.
Der Knüller war dann, als wir zwei Kiefern entdeckten, in denen etliche Graureiherpaare brüten bzw. schon ihre diesjährigen Küken aufziehen. Gewaltig, wie die großen Vögel immer wieder vom See her geradezu einschwebten, in den Bäumen auf ihren Nestern landeten und was für einen Lärm die gar nicht so kleinen Küken veranstalteten. Wir verbrachten eine ganze Weile mit Vogelbeobachtung.
Dann ging es weiter zum Hotel-Restaurant Wendenkrug, das auf einem sehr schönen Gelände direkt am Ufer des Sees mit Bootsanlegern, einem kleinen Abenteuerspielplatz und einer Badestelle liegt. Im Sommer kann man dort auch wunderbar im Freien sitzen oder sich ein Tretboot ausleihen und den See selbst erkunden.
Wir sind mit Sicherheit nicht das letzte Mal auf der Burgwallinsel gewesen und freuen uns schon darauf im Sommer öfter mal einige Zeit dort zu verbringen. Einen halben oder ganzen Tag dort und man hat abends vermutlich das Gefühl, man wäre sonstwo im Urlaub gewesen.
wunderschön, wie das neue leben erwacht.
Nicht nur wunderschöne Fotos, die die Idylle widerspiegeln, auch eine ebenso schöne Schilderung des Tages. Vielleicht aber solltest du gar keine ‘Reklame’ für dieses herrliche Fleckchen machen, damit es nicht von Touristen überlaufen wird …
Liebe Sonntagsgrüße, April
klingt wunder-wunderschön.
das klingt und sieht nach einem wunderbaren kleinod aus - und tolle bilder hast du auch wieder gemacht. aber wir behalten diesen tip am besten fuer uns im kleinen kreis…denn sonst ist die idylle ganz schnell dahin….
liebe gruesse
ada.
Die Fotos sehen toll aus. Ich bin ganz neidig. Ich habe letzen Sommer das erste Mal Urlaub an der Ostsee gemacht und habe mich direkt in die Landschaft verliebt. Ich stelle es mir wundervoll vor, dort zu leben.
Ich schließ mich mal einfach an: Wunderschön!
Und dann der Name Zirzipanen… das klingt ein bißchen nach Fantasy-Literatur. Interessante Dinge lernt man hier!
Liebe Liisa,
ich hab erst jetzt mitbekommen, daß du nach MeckPomm gezogen bist.
Mußt du mir alles nachmachen? ;=)
Ich bin ja schon seit fast 3 Jahren in Ostvorpommern und dort sehr glücklich, schau mal bei mir auf der Seite http://www.gribowski.de vorbei!
Wo genau lebst du denn jetzt? Vielleicht sogar in meiner Nähe?
Leb dich weiterhin gut ein, es lohnt sich!
Connie
vielen Dank Euch allen für Eure Kommentare! :)
@ April und Ada - ich glaube nicht, dass das Fleckchen wirklich von Touristen überlaufen werden wird. Die meisten konzentrieren sich doch direkt auf die Seen, die Naturparke oder gleich die Küste und Rügen und Usedom. Außerdem so viele Leute lesen mein Blog ja nun auch nicht. ;o) Und Teterow selber kann ein paar mehr Touristen sicher gut vertragen; also ein bisschen Werbetrommel rühren kann nicht schaden. :)
@ Claudia Sperlich - stimmt, der Name könnte wirklich aus einem Fantasy-Epos stammen aber er ist ganz real und echt. :)
@ Connie - oh, mir war auch nicht klar, dass Du inzwischen in Ostvorpommern lebst. Spannend, werde mir Deine Seite in den nächsten Tagen mal genauer anschauen. Habe jetzt nur mal kurz darauf geschaut.
Mich hat es in die Nähe von Teterow verschlagen also nicht wirklich ganz weit weg von Dir. :)