Katholisches Pfarrhaus
Malchiner Tor in Teterow
Der gotische Backsteinturm mit einfachem Blendenschmuck stammt aus dem 14. Jahrhundert und gehörte zur Stadtbefestigungsanlage. Der Turm diente in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Stadtgefängnis. Die Gefängniszellen können heute besichtigt werden, ein Teil des Stadtmuseums ist hier untergebracht.
Teterower Katze vor dem Malchiner Tor in Teterow
Das frühere Ratsdienerhaus von 1798 gleich neben dem Malchiner Tor ist restauriert und wird heute als Stadtmuseum genutzt.
Blick in eine der Ringstraßen von Teterow
Auf mich wirkt Teterow noch ein bisschen wie ein Aschenputtel. Auf den ersten schnellen Blick scheint die Stadt nicht ganz so viel herzumachen aber wenn man sich die Zeit nimmt und genauer hinschaut, wird man überrascht feststellen, das Teterow eine Menge an Schönheit zu bieten hat. Manches ist nach der Wende inzwischen dank einiger weniger Investitoren restauriert worden aber es bleibt auch noch einiges zu tun. Dem interessierten Besucher, der nicht nur mal schnell vorüberfährt oder -geht, offenbart das Städtchen noch etwas scheu seine verborgenen architektonischen Schätzchen.
Ein wenig davon will ich Euch in der nächsten Zeit hier zeigen und Euch zumindest virtuell mitnehmen auf Spaziergängen durch die Stadt.
Vor zwei Jahren feierten die Teterower ihr 775jähriges Stadtjubiläum. Der Name Teterow kommt aus dem Altpolabischen und stellt eine Ableitung von dem slawischen Wort für Birkhuhn dar. Bevor Teterow offiziell zur Stadt wurde siedelten schon germanische Stämme am selben Platz. Ab dem 6. oder 7. Jahrhundert siedelten dort die slawischen Liutizen. Teterow war der Zentralort des Stammes der Zirzipanen, die zu den Liutizen gehörten.
In Auseinandersetzungen zwischen den slawischen Stämmen und ihren Fürsten untereinander, sowie mit deutschen und dänischen Fürsten geriet das Gebiet um Teterow unter wechselnde Herrschaft von Dänen, Pommern und Obodriten. Im 11. und 12. Jahrhundert kam die Burg mehrfach unter dänische Herrschaft. Letztlich setzten sich die obodritischen Herren von Werle als Vasallen der sächsischen Herrscher durch, und die Region wurde Teil der Herrschaft Werle. In der Stadt lebten sowohl deutsche Kolonisten als auch wendische Bürger. Beide Bevölkerungsgruppen waren auch im Rat der Stadt, der um 1235 vermutlich von Fürst Nikolaus I. von Mecklenburg das Schweriner Stadtrecht verliehen wurde, vertreten. Die am Ufer des Teterower See lebenden übrig gebliebenen Slawen siedelten sich ebenfalls in der Stadt Teterow an.
Etwa um dieselbe Zeit entstand auch die »Hechtsage«, die dazu beitrug, dass die Stadt heute als »Schilda des Nordens« gilt. Laut der Sage wurde einst ein riesiger Hecht gefangen, welcher zum Königsschuss als Festmahl dienen sollte. Damit er sich lange frisch hält, wurde der Hecht mit einer Glocke um den Hals zurück in den Teterower See gesetzt, auf dass diese immerfort läutet und der Fisch so wiederzufinden sei. Zur Sicherheit schnitt der Fischer noch eine Kerbe in sein Boot, haargenau an der Stelle, wo er den kapitalen Fang zurück ins Wasser ließ. Der Hechtbrunnen auf dem Marktplatz gilt heute als Wahrzeichen der Stadt und jedes Jahr wird das Hechtfest gefeiert.
Fortsetzung folgt … (Teil II, Teil III, Teil IV, Teil V, Teil VI,) Teil VII, Teil VIII, Teil IX
Ja, der Spaziergang hat sich eindeutig gelohnt. Das sind ein paar sehr schöne Eckchen, die Du da entdeckt hast. Die mit Clematis umgebenen Fenster sind wunderschön und selbst die verfallenen Mauern - wie so oft - noch pittoresk.
Was für zauber hafte Eckchen es überall in DEutschland gibt, die man überhaupt nicht kennt. Das letzte Foto erinnert mich ein bisschen an Erfurt. Da gibt es auch so ein Viertel mit pittoresken kleinen Häuschen, alle liebevoll restauriert.
Auf eine Fortsetzung freue ich mich.
LG, Ingi
Oh, wie schön! Tatsächlich habe ich gestern das letzte Mal hineingeschaut, allerdings bevor Teterow und die zwei, drei Bröckel-Impressionen inmitten von viel Schönem eingestellt waren. Das sieht hübsch aus, dort, da war ich auch noch nicht.
Dabei hätte ich noch viel mehr schreiben können … Zirzipanen, eine Mischung aus zirpen und Marzipan ;-), das schuhunfreundliche, aber wunderhübsche Kopfsteinpflaster und ausgerechnet dort eine Katze. Das sollte wohl so sein. LG.
@ Anne - und es wird ja nicht der letzte Spaziergang bleiben, da kommt noch einiges Schöne (und auch Verfallenes hat ja manchmal seinen eigenen Reiz)
@ April - und ich freu mich sehr über Deinen Kommentar und dass Du Dich auf die Fortsetzung(en) freust. Da kommt noch einiges. :)
Ãœber den Namen »Zirzipanen« freu ich mich auch jedes Mal, wenn ich wieder darauf stoße. Da ist richtig Musik drin. :) Und was die Katze angeht, war das genau mein Ausspruch, als ich sie das erste Mal entdeckte: »Jetzt weiß ich, warum wir gerade hierhin (bzw. in die unmittelbare Umgebung) ziehen mussten!« ;o)
@ Frau Indica - Durch ihre Bröckel-Einträge hier und hier bin ich ja auch ermutigt worden mich mal langsam an die Bröckel-Gebäude hier in der Gegend heranzuarbeiten. Da kommt zukünftig sicher noch so das ein oder andere