Privates ·Tagesnotizen 2015

Tagesnotizen

Wieder ein stürmischer Wintertag, von denen wir dieses Jahr so viele haben. Kein Schnee, nur die sich windenden und biegenden Bäume, das Pfeifen und Heulen des Windes rund ums Haus. Die armen kleinen Vögel schaffen es kaum das Vogelhaus anzufliegen. Ich zog mich schließlich in die Küche zurück. Buk Kuchen und machte neuen Vorrat an Pelmeni. Der Kuchen gelang außergewöhnlich gut und bescherte uns eine gemütlich Teestunde am Nachmittag. Ansonsten die anstehenden Routinearbeiten erledigt. Jetzt zum Abend hin wird es draußen immer stürmischer.

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»Glückliche Menschen zeichnet die Zuversicht aus, diesen Zustand immer wieder erreichen zu können. Sie haben durch sehr viele Erfahrungen eines Neuanfangs gemerkt, dass man es immer irgendwie schaffen kann. Dass man sich nur auf den Weg machen muss. Deshalb haben sie keinerlei Bedenken, Altes hinzuwerfen und etwas Neues auszuprobieren.«
- Prof. Gerald Hüther

Glücklich sein und in Zeiten des Unglücks die Zuversicht haben, dass man auch wieder glücklich sein wird. Nicht den Kopf in den Sand stecken, nicht resignieren oder am schlimmsten, sich in Selbstmitleid wälzen. Ich war glücklich und ich werde wieder glücklich sein! Ich muss nur selber aktiv weiter gehen und handeln, dann kommt der Tag, an dem mir plötzlich klar wird: Heute bin ich glücklich! Und überhaupt, das Glück! Es ist entgegen all dem Geschrei der Glückshändler, die uns erzählen, was wir alles so brauchen, bevor wir wahrhaft glücklich sein können, so bescheiden. Es braucht in Wahrheit so wenig, um sich zu zeigen und dauerhaft niederzulassen. Das kleine Glück wahrnehmen im lauten Leben und Alltag! Wer das gelernt hat, für den dauern Zeiten des Unglücks nie lange.

Je mehr Neuanfänge, desto leichter fallen sie und desto glücklicher der Mensch? Ganz so einfach ist es wohl nicht, aber es ist viel Wahres dran an dieser Aussage. Immer wieder kleine und große Neuanfänge, flexibel bleiben, andere Routinen einüben, neue Wege gehen, andere Blickwinkel einnehmen, neue Menschen kennenlernen. Es muss ja nicht gleich der Komplettausstieg sein oder die Weltumrundung. Manchmal reicht es auch schon, einen anderen als den üblichen Weg zu wählen auf dem Weg sonstwohin. An einer Blume am Wegesrand nicht achtlos vorbei zu gehen, sondern stehen zu bleiben, sie anzusehen, sich an ihrem Dasein zu freuen und mit ihr für einen kurzen Moment die Wärme der Sonne auf der Haut zu genießen. Das kann schon ein Glück sein, das einen durch den ganzen Tag begleitet und trägt.

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Ich erwäge die Anschaffung eines Sparschälers Julienne. Bin allerdings etwas eingeschüchtert davon, dass mehrere Käufer dieses Objekts der Begierde von außerordentlicher Schärfe und »eh Du Dich versiehst« abgeschnittenen Fingerteilen berichten. Eigentlich sollte das für den Kauf sprechen, hasse ich doch kaum etwas in der Küche mehr, als stumpf gewordenes Schnitt- Hobel- und Hackwerkzeug. Vorsichtig bin ich beim Hantieren mit solchen Utensilien ja sowieso.

Ein Gedanke zu „Tagesnotizen

  1. So eine Anschaffung hab ich auch mal geplant, allerdings als weit teureres Gerät aus der Rohkost-Szene, die das »Gemüse als Spaghetti« populär gemacht hat.
    Nach Lesen der Rezensionen hab ich auch davon Abstand genommen…

    Aber so ein kleines preiswertes Teil - da überlege ich vielleicht nochmalt! Ich schäle ja auch Spargel durchaus noch mit einem kleinen scharfen Küchenmesser, also sollte das auch klappen, ohne mich zu zerschneiden.

    Deine Gedanken zum Verhältnis von Glück und Routine trifft mich gerade punktgenau. Wobei ich eher die Version erlebe: Hey, meine Routinen waren noch nie so lange so eintönig und begrenzt, dass ich eigentlich unglücklich sein müsste…

    Bin ich aber nicht. Nur körperlich wär »mehr Bewegung« wirklich gut. Im Winter ist ja nix mit Garten und als Hoemworkerin hab ich keinen Grund, raus zu gehen. Das Wetter krieg ich manchmal eher über Blogs mit - lach…

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