Es ist mal wieder Zeit für einen Zwischenbericht vom Balkon. Langsam beschleicht mich der Verdacht, dass ich mir vielleicht nicht das günstigste Jahr ausgesucht habe, um das Gärtnern auf dem Balkon zu testen. Während es in den vergangenen Jahren im April und Mai schon richtig sommerlich warm war, mit Temperaturen deutlich über 20° C, haben die Temperaturen dieses Jahr kaum mal an der 20° C-Marke gekratzt. Dazu war es bisher sehr oft windig bis stürmisch. Je mehr sich der Mai dem Ende zuneigte, desto besorgter musterte ich meine Pflanzen auf dem Balkon.
Dann vermeldete die von mir sehr geschätzte Anne Schüssler gestern auf Twitter folgendes:
Ladies and Gentlemen, wir haben eine errötete Erdbeere! #Twitter pic.twitter.com/Rzv0emoEmb
— Quarkkrokettchen (@anneschuessler) 30. Mai 2015
Prompt folgten noch andere weitere Erdbeererfolgsmeldungen aus anderen Teilen Deutschlands. Irritiert und leicht besorgt musterte ich meine Erdbeerpflanzen. Von Erröten keine Spur! Gut, sie entwickeln sich soweit ganz ordentlich, und vor allem den werdenden Erdbeeren der Maikönigin kann ich täglich beim Wachsen zusehen, aber rot? Nein, von rot ist noch gar keine Spur zu sehen. Die Erdbeeren der anderen Sorten, sind noch recht klein und wachsen eher gemächlich vor sich hin, teilweise noch von Blütenblättern umringt. Immerhin habe ich gestern entdeckt, dass zwei der Erdbeerpflanzen die ersten Ableger gebildet haben. Die allerdings wachsen rasant. Noch beruhige ich mich damit, dass ich dann wohl spätblühende und damit auch späterrötende Sorten erwischt habe. Aber ein Restzweifel bleibt. Vielleicht ist es dieses Jahr hier bei uns im Nordosten einfach nicht warm genug gewesen und die Erdbeeren deshalb etwas »entwicklungsverzögert«.
Zwei unserer drei Tomatenpflanzen auf dem Balkon entwickeln sich soweit zufriedenstellend (also aus Laiensicht). Die hintere der Pflanzen hat sogar schon einige kleine Blüten (wenn Sie genau hinsehen, entdecken sie eine davon an der linken Pflanze auf dem Foto; die Nahaufnahme der zugegeben noch winzigen Blüten ist leider mißglückt). Wir dürfen also - wenn nichts schiefgeht - auf mindestens 4 oder 5 Tomaten von ihr hoffen. ;-)
Echte Sorgen macht mir die dritte Tomatenpflanze, die »Green Zebra«. Wobei ich nach wie vor nicht sicher bin, ob diese Pflanze wirklich die »Green Zebra« ist oder ob die Züchter aus Versehen, die Schildchen vertauscht und falsch angebracht haben. Sie hat nämlich starke Ähnlichkeiten mit der mittleren Tomatenpflanze und die ist eine der zwei Cocktailtomaten, die eher buschig wachsen sollen. Ich hatte gedacht, die hintere Tomatenpflanze sei die »Green Zebra«, weil die eher wie eine »normale« Tomatenpflanze aussieht. Gewißheit werden wir wohl erst haben, wenn die Tomaten da sind.
Aber zurück zu meinem Sorgen(Tomaten)kind. Schauen Sie selbst!
Ist es nicht ein Bild des Jammers? Klein, zerzaust (vom Wind?) und müde, hängt sie da und hat schon einige kleinere Triebe und Blätter verloren. Ich weiß nicht, was ich machen kann, um mein Sorgenkind zu ermutigen. Ich fürchte, wenn es so weitergeht wie im Moment, werde ich es bald beerdigen müssen. Was natürlich sehr traurig wäre und meinen Balkongärtner-Ambitionen einen herben Schlag versetzen würde.
Die Tomate hat die gleichen Bedingungen wie die beiden anderen, ja eigentlich sogar die besten, weil sie am geschütztesten steht. Vielleicht fehlt ihr aber am stärksten die Sonne und Wärme?
Ich argwöhnte bereits, dass - wenn es sich tatsächlich um die »Green Zebra« handelt -, sie mir vielleicht abgespürt hat, dass ich ihr gegenüber ein klitzekleines bisschen skeptisch bin. Da ich noch nie grüne Tomaten gegessen habe, war bzw. bin ich sehr gespannt auf diese Tomaten, und ob ich sie wohl vom Geschmack her mag. Vielleicht ist die »Green Zebra« einfach sehr sehr empfindsam und meine leise Skepsis hat sie so entmutigt, dass sie sich nicht zum Wachsen, Blühen und Gedeihen aufraffen kann. Ich weiß es auch nicht … .
Sehr unkompliziert sind bisher unsere drei Paprikapflanzen, die kräftig da stehen, vor sich hinwachsen und von denen zwei schon kleine Paprika-Fruchtansätze zeigen. Fast wirken sie ein bisschen wie junge Halbstarke, die noch nicht so recht wissen, wohin mit ihrer Kraft.