Privates

11 Fragen

Die 11 Fragen, die Wortschnittchen mir gestellt hat, hab ich hier beantwortet. Und die 11 Fragen von Nathalie hier. Gestern stellte mir nun die liebe Oecherin ihre 11 Fragen, und die beantworte ich jetzt:

1. bunt oder schwarz-weiß?
Kommt darauf an, in welchem Zusammenhang. Aber in den meisten Fällen lieber bunt, weil das Leben bunt ist und ein Leben nur in schwarz-weiß, fände ich öde.

2. Magst du was an dir besonders? Was?
Tatsächlich stelle ich mir die Frage so gar nicht. Ich bin die Summe meiner Teile. Ich versuche mich selbst, als der Mensch der ich bin, zu mögen. Das fällt mir ehrlich gesagt nicht so leicht, weil ich eher wahrnehme, was mir nicht gefällt, was ich gern anders hätte. Dem versuche ich bewusst und so gut ich es kann entgegenzusteuern. Vielleicht mag ich an mir besonders, dass ich immer noch lern- und veränderungsfähig und -willig bin.

3. Welche Erfahrung, die schmerzlich war, möchtest du nicht missen?
Schwierige Frage! Wer möchte schon schmerzliche Erfahrungen machen? Andererseits weiß ich aus eigener Erfahrung, eröffnen gerade die schmerzlichen Erfahrungen auch ungeahnte Chancen, sich selbst besser kennenzulernen, den Blick auf die Welt und andere Menschen zu weiten (indem man z. B. einfühlsamer, verständnisvoller für andere wird) und als Persönlichkeit zu reifen, zumindest wenn man nicht in Selbstmitleid o.ä. versinkt.

Der Mensch, der ich heute bin, bin ich auch und vielleicht sogar überwiegend wegen der schmerzlichen Erfahrungen, die ich schon machen musste. Ich bin ziemlich sicher, ich hätte das, was ich aus diesen Erfahrungen gelernt habe, auf andere Weise nie im Leben und sicher nicht so gründlich gelernt. Klar, denke ich und hab ich manchmal gedacht, hätte ich das nicht auch anders lernen können? Ging das wirklich nur via dieser oder jener schmerzlichen Erfahrung? Ich weiß es nicht. Ich will mich aber auch nicht ständig gedanklich damit auseinandersetzen, was mir an schmerzlichen Erfahrungen zuteil geworden ist. Es ist unauslöschlicher Teil meines Lebens, ist auf verschiedene Weise und unterschiedlichem Ausmaß verwoben in meine Persönlichkeit und es ist Vergangenheit. Ich schaue nach vorne, gehe weiter und versuche

Schmerzliche Erfahrungen gehören zum Leben, genauso wie die schönen Erfahrungen. D.h. hätte ich nicht die schmerzlichen Erfahrungen gemacht, die ich gemacht habe, wären es andere gewesen. Vielleicht wären die noch schmerzhafter gewesen?! Ich kann mir keine Rangliste schmerzhafter Erfahrungen denken á la die schmerzhafte Erfahrung ist mir lieber als jene.

Schmerz ist Schmerz. Wenn ich dann noch bedenke, dass Schmerz sehr individuell empfunden wird, wird es noch komplizierter. Was ich als schmerzhaft empfinde, empfindet ein anderer gar nicht als schmerzhaft und umgekehrt. Einiges, was wir Menschen schmerzlich im Leben erfahren, ist nur eine Konsequenz eigener Fehlentscheidungen. Auf anderes haben wir überhaupt keinen Einfluss, es »stößt uns zu«. Für mich ist eigentlich unwichtig, welche schmerzlichen Erfahrungen ich nun letztendlich im Leben gemacht habe oder noch machen werde. Für mich ist viel wichtiger, wie ich damit umgehe und was ich daraus mache, weil das das einzige ist, auf das ich tatsächlich selber Einfluß habe.

4. Hast du ein Traumreiseland?
So ein richtig herausragendes Traumreiseland habe ich glaube ich nicht. Aber ich würde gerne noch bestimmte Städte und bestimmte Landschaften oder Gegenden sehen, und deshalb träume ich von einer langen Reise durch Europa, vielleicht im Wohnmobil und dann jeweils anhalten, wo es mir gefällt und so lange bleiben, bis ich genug gesehen habe und dann wieder weiterziehen. Die Länder auf der Reise wären Schweden, Norwegen, Frankreich, Italien, Slowenien, Rumänien, Polen und die baltischen Länder. Außerhalb Europas, würden mich z.B. Kanada und Neuseeland noch sehr reizen.

5. Gibt es in deinem Lebenssoundtrack ein Musikstück, das für deinen sonstigen Musikgeschmack untypisch ist?
Nein.

6. Was ist deine liebste Art der Fortbewegung?
Zu Fuß, weil ich damit am freiesten und unabhängigsten bin und viel mehr Zeit habe zu entdecken und wahrzunehmen. Leider machen mir meine Füße seit einigen Jahren zunehmend etwas Probleme, was sich u.a. darin äußert, dass ich nicht mehr so weit laufen kann, wie ich gern würde.

7. Hast du bewusste offline-Zeiten, außer wenn du schläfst?
Ab und an lasse ich den Rechner mal bewusst für einen halben oder ganzen Tag aus, allerdings eher selten. Allerdings kann ich durchaus bewusst auch mal Stunden nicht in den Rechner oder auf’s iPad gucken. Tatsächlich überlege ich gerade, wie ich die Zeit, die ich online verbringe, besser einteilen und strukturieren und damit idealerweise herunterschrauben kann.

8. Verstehst und nutzt du Snapchat?
Ich nutze es nicht und verstehe es daher auch nicht.

9. Wie soll das alles noch werden?
Keine Ahnung. Ich bemühe mich schon lange, mich von festen Vorstellungen, wie etwas werden soll, zu lösen. Das endet nämlich meist im Desaster.

Ziele setzen ist in gewissem Ausmaß sicher sinnvoll. Träume, Wünsche und »Zukunftsvisionen« können hilfreich und motivierend sein, aber sie können sich ins Negative verkehren, wenn sie sich nicht erfüllen, und ich nicht in der Lage bin, sie loszulassen und mich auf das, was wirklich ist, einzulassen. So hinderlich und schädlich es sein kann, ständig in der eigenen Vergangenheit herumzugraben, so hinderlich und schädlich kann es sein, ständig nur in der Zukunft herumzuträumen oder herumzusorgen.

Wir wissen nicht, was kommen wird. Wir können herumprognostizieren etc. letztlich kommt es, wie es kommt und meistens überraschend doch anders, als gedacht oder erwartet. Deshalb bemühe ich mich eher zu fragen: »Was steht jetzt in diesem Moment an? Was kann ich jetzt in der konkreten Situation tun, damit etwas Positives für mich und/oder andere dabei herauskommt?«

10. Gibt es einen Ort ohne Bett, an dem du einmal gerne eine Nacht verbringen würdest?
Ganz allein in einer berühmten Bibliothek (Trinity College Bibliothek, Bodleian Library, etc.) oder einem berühmten Museum wie (Louvre, Eremitage, Uffizien, etc.)

11. Was macht dich glücklich?
Wenn ich mit mir selbst und der Welt in Einklang bin. Wenn ich Menschen um mich habe, die ich liebe und schätze. Tausend kleine Dinge, die ich sehe oder erlebe, wie ein besonderes Licht am Abend, ein zutraulicher Vogel, eine schöne Begegnung mit einem Menschen, ein freundliches Wort, das mein Herz trifft. Wenn etwas, das ich sage oder tue, einem anderen Menschen gut tut. Aufwachen und noch am Leben zu sein. Ein Kind, dass auf mich zukommt und mir etwas erzählt. Ein Kater, der schnurrend neben mir liegt. An der Ostsee oder überhaupt einem Meer zu sein. …

2 Gedanken zu „11 Fragen

  1. Ein paar Tage nicht hier gelesen, und schon gibt es wieder massig zu gucken!
    Lauter Worte und auch Bilder, die mein Schauinslandherz treffen! Und schön sind…
    Gruß von Sonja

  2. Ja, liebe Sonja, es ergab sich plötzlich, dass gleich mehrere Anlässe waren ins Blog zu schreiben. Schön, dass etwas für Dich dabei war! :-)

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