Vormittags ins nahegelegene Kleinstädtchen gefahren und einige Besorgungen erledigt. Zufällig ein obergeniales Geschenk erstanden, das ich hier aber aus Gründen leider (noch) nicht zeigen kann. Ich zeige es aber auf jeden Fall, sobald das möglich ist.
Außerdem gleich ein paar Flaschen Vielanker Fassbrause in den Geschmacksrichtungen Blaubeer, Himbeer und Rhabarber mitgenommen, außerdem eine Flasche Bitter Lemon.
Bitter Lemon trinke ich ja für mein Leben gern, allerdings seit meiner Afrikazeit muss ich damit etwas vorsichtig sein, da ich bei zuviel Genuß davon leider eine allergische Hautreaktion zeige, die mit dem Chinin zusammenhängt, das auch in Bitter Lemon zu finden ist. Mal ein oder zwei Gläser sind kein Problem, aber mehr besser nicht.
Zu meiner großen Freude entdeckt, dass es Pak Choi tatsächlich aufs mecklenburgische Land bzw. in das Kleinstädtchen geschafft hat! Ein Hoch auf den mutigen Einkäufer, der
Pak Choi auf die Einkaufsliste gesetzt hat. Doch, doch, dazu gehört hier Mut, denn der Mecklenburger an sich ist geschichtlich gesehen Bauer/Fischer, und der isst bekanntlich nur was er kennt. Pak Choi ist hier also extrem exotisch. Jetzt kann ich vielleicht doch mal ein Rezepte mit Pak Choi angehen.
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Apropos, Rezepte bzw. Einkaufen von nicht alltäglichen Zutaten, was sich hier extrem schwierig bewerkstelligen lässt, ich bin auf »Hello Fresh« gestoßen. Kennt Ihr vermutlich alle schon seit Jahren, ich erst seit ein paar Tagen.
Für die, die es noch nicht kennen, »Hello Fresh« ist ein Kochbox-Anbieter aus Berlin, der sich zudem Jamie Oliver mit ins Boot (passender wäre wohl: mit in die Box), geholt hat. Was ich bisher davon mitbekommen habe, sicher eine tolle Sache für bestimmte Zielgruppen.
Es juckt mich ja schwer in den Fingern, so eine Box mal testweise zu ordern. Was ich nämlich ganz besonders toll finde: die Kochboxen werden deutschlandweit ausgeliefert, nicht wie sonst oft bei solchen Unternehmen und Angeboten üblich, nur in den großen Städten. Per UPS werden die Boxen bis vor die eigene Haustür (notfalls bis in die mecklenburgischen Pampa) geliefert, und in den Boxen ist alles, was man für die Rezepte braucht, inklusive exotischer Zutaten und Gewürze.
Dauerhaft solche Boxen kommen zu lassen, wäre hier nicht nötig, aber ab und an mal, könnte ich mir evtl. vorstellen.
Kennt Ihr »Hello Fresh« schon länger und habt es vielleicht sogar schon selbst probiert oder nutzt es regelmäßig? Würde mich sehr interessieren zu hören, wie Eure Erfahrungen sind?
Aufmerksam geworden auf »Hello Fresh« bin ich übrigens durch die liebe Claudia. Sie wohnt auf der schönen Insel Usedom und ich habe sie hier schon mal im Interview vorgestellt. Jedenfalls bloggt sie zwar schon eine Weile, aber seit kurzem videobloggt sie direkt von der Insel, und das ist sehr toll und interessant. Wer die Ostsee und/oder Usedom liebt, sollte unbedingt mal bei ihr vorbeischauen und sich die Videos gönnen.
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Nachmittags dann die Fassbrause-Saison auf dem Balkon eröffnet. Während andernorts in Deutschland die armen Menschen mit Regenmassen, Überschwemungen und Schlammlawinen kämpfen, scheint (brennt!) hier nämlich die Sonne lustig vom Himmel und es fühlt sich schon sehr sommerlich an. Meine Lieblings-Fassbrause ist übrigens Rhababer.
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Vor kurzem stieß ich auf ein interessantes Projekt, das ich seither mit Spannung verfolge. Es heißt »Valerie und der Priester«.
Valerie Schönian ist eine junge Journalistin und sie begleitet ein Jahr lang den katholischen Priester Franziskus von Boeselager. Ich finde es vor allem deswegen ein spannendes Projekt, weil Valerie Schönian eigentlich mit Glauben nix am Hut hat und sich trotzdem auf diese Thema und vor allem auf den Priester und das Thema christlicher Glaube einlässt.
Mir scheint, gerade in der heutigen Zeit, ist nicht mehr viel Bereitschaft da, sich mit Menschen die ernsthaft christlich glauben auseinanderzusetzen. Eher lässt man sich auf Anhänger anderer Religionen ein, als auf die Anhänger des Christentums. Die werden im günstigsten Falle belächelt, im ungünstigsten Fall als komplette Idioten oder Spinner hingestellt. Valerie nähert sich dem Priester und dem Thema skeptisch aber ernsthaft und so unvoreingenommen wie es ihr möglich ist.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die weiteren Gespräche zwischen den beiden, die Erfahrungen, die beide miteinander in diesem Jahr machen werden, und was sonst noch so während des Projektes passieren wird.
Dass wir uns in Deutschland mit dem Christentum oft schwer tun, liegt vielleicht daran, dass wir da in irgendeiner Hinsicht gebrannte Kinder sind. Vielleicht brauchen wir als gesamte Gesellschaft diese Kurve über andere Religionen (und Kulturen, da gibt es dieses Phänomen ja auch), um eines Tages wieder neugierig darauf zu werden, was es es von dem, was wir bei anderen auf quasi neutralem Boden bereit waren zu sehen, auch in ‘unserer’ Religion zu sehen gäbe. Ich finde, da lassen sich viele Parallelen sehen, in großem Rahmen eine Gesellschaft und ihre Kultur, ein Land und seine Verbindung zur Natur, aber auch oft bei Einzelpersonen der Bruch mit der Familie bzw deren Verlassen und die spätere Wiederentdeckung etc etc… Irgendwie scheint es immer diese Stadien zu geben: von etwas unbewusst umgeben sein, sich dessen bewusst werden, ausbrechen, vielleicht auch brechen, das andere erkunden, sich im Kontakt damit selbst zu finden und schließlich aus einer Freiheit und Weite heraus wieder seine ursprüngliche Umgebung neu oder anders entdecken. Und damit auch zu unterscheiden, was an ‘meinem’ Background war ungut und hat Wunden verursacht, was war gut und wovon will ich etwas nehmen?