Literaturliebhaber werden längst ahnen, warum wir den Abstecher ins kleine Carwitz gemacht haben. Es war Hans Fallada (eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen), der das kleine abgeschiedene mecklenburgische Dörfchen Carwitz auf die Literaturlandkarte setzte, als er 1933 dort ein Büdnerhaus kaufte und sich nach einigen Instandsetzungsarbeiten zusammen mit seiner Familie dort niederließ. In den folgenden zehn Jahren fand er dort ein Refugium vor den Wirren der Nationalsozialistischen Herrschaft und des Krieges und setzte seine schriftstellerische Tätigkeit dort fort.
Heute ist das Büdnerhaus als »Fallada-Haus« bekannt und beherbergt das »Hans-Fallada-Museum«
Wir besuchten das Museum und verbrachten eine sehr interessante und schöne Zeit im Museum und auf dem Gelände rund um das Fallada-Haus.
Das Haus ist soweit es geht im Originalzustand eingerichtet bzw. wieder instandgesetzt. So hat man fortlaufend den Eindruck, der Schriftsteller ist nur gerade in den Garten gegangen und kehrt jeden Moment zurück, um weiter auf seiner Schreibmaschine zu tippen. Die Hausfrau ist nur eben mit den Haustöchtern einkaufen und kehrt gleich heim, um das Mittagessen zu kochen.
Ein Besuch im Museum lohnt sich wirklich.
Schon auf dem Weg hin zum Museum hatten wir das Grab von Hans Fallada aufgesucht. Als er am 5. Februar 1947 in Berlin-Niederschönhausen starb, wurde er zunächst in einem Ehrengrab auf dem Friedhof Pankow III beigesetzt.
Seine erste Frau Anna Ditzen bemühte sich um eine Umbettung nach Carwitz, die 1981 erfolgte. Die sterblichen Überreste Falladas wurden auf dem ehemaligen Dorffriedhof (heute Fallada-Park) beigesetzt.
Im Anschluß unseres Besuches im Fallada-Museum besuchten wir das Cafe Sommerliebe, von dem ich gestern berichtet habe, und dann ging es zurück zum Auto.
In der Nähe entdeckten wir noch eine große Schafherde die malerisch in der mecklenburgischen Landschaft und unter leicht dramatischem Himmel herumstand und -graste. Sozusagen das i-Tüpfelchen auf dem erlebnisreichen und schönen Tag.
Nicht nur einmal habe ich mir diesen schönen Beitrag angeschaut, will noch in meinem Blog darauf hinweisen! Dichterstuben interessieren mich fast immer und fast von jedem! Im Theodor-Storm-Haus in Husum lässt sich`s auch gut flanieren und gucken.
Gruß von Sonja
Oh, sollte ich mal nach Husum kommen, werde ich mir das Theodor-Storm-Haus ganz sicher auch nicht entgehen lassen!
Vielen Dank für die schönen Fotos und die ganzen Infos! Mich packt da gleich die Reiselust…
Sehr gern. Eine Reise dorthin lohnt sich ganz sicher!