Die Oecherin hat zum Jahresbeginn gleich ein paar Fragen beantwortet und neue gestellt, und ich hatte Lust und sogar Zeit darauf zu antworten:
1. Wie hältst du die Balance zwischen unerfreulichen Weltnachrichten und deinem persönlichen Glück?
Häufig genug fällt es mir ganz schön schwer, diese Balance zu halten. Ich habe mir abgewöhnt während des Tages schon bei Google News reinzuschauen. Ich schaue einmal (abends) Nachrichten. Ich klicke nur noch in seltenen Fällen auf Nachrichtenlinks die mir in die Twitter-Timeline gespült werden. Wenn es zu Terroranschlägen, größeren Unglücken oder Katastrophen kommt, übe ich mich darin Twitter möglichst zu meiden, bis die erste und manchmal auch die zweite Aufregungswelle durch ist. Ich schätze die kleinen stillen Momente des Glücks in meinem persönlichen Leben je länger, je mehr. Und ich bin mir dessen bewusst, dass eigentlich das meiste in meinem Leben reines Glück ist, qua Geburt, glückliche Umstände, rechte Zeitpunkte, die ich erwischt habe oder Menschen, die mir in meinem Leben begegnet sind.
2. Welches Musikstück gehört ganz sicher in deinen Lebenssoundtrack und warum?
Weil ich mich damit in weiten Teilen identifizieren kann. Noch lieber mag ich diese Live-Version aus Montreux (1976)
3. Gibt es ein Wort aus der Bibel, das dir was bedeutet? Welches?
»Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.«
1. Korinther 13,13
4. Fühlst du dich so, wie du vor 10 Jahren vermutet hättest, dass sich Leute in deinem jetzigen Alter fühlen?
Ehrlich gesagt, hab ich damals keine Vermutungen darüber angestellt, wie sich Leute in meinem jetzigen Alter fühlen. Also kann ich nicht sagen, ob ich mich heute so fühle, wie ich es damals vermutet habe/hätte.
5. Was macht dich im Alltag glücklich?
Die kleinen schönen Momente: das Schnurren und Kuscheln eines meiner Kater mit mir, ein besonderes Licht über der Landschaft, ein Vogel, der keine Scheu vor mir zeigt, das unbeschwerte Lachen eines kleinen Kindes, eine schöne Postkarte oder ein persönlicher Brief im Briefkasten, wenn ich etwas neu gelernt habe oder etwas wage, was ich vorher noch nie getan habe, solche Sachen eben.
6. Welche berühmte Frau aus der Geschichte hättest du gern einmal getroffen?
Ach, da hätte ich einige, z.B. Maria Sibylla Merian, Jeanne Baret, Alexandra David-Néel, Grace Marguerite Hay Drummond-Hay, Annemarie Schwarzenbach, Susan Sontag oder, oder oder…
7. Gibt es eine Dichterin, von der du mindestens ein Gedicht gerne magst?
Ja, klar. :-) … Anna Achmatowa, Selma Meerbaum-Eisinger, Emily Dickinson, Hilde Domin, Annette von Droste-Hülshoff, Mascha Kaléko, Nelly Sachs, Edith Södergran, Katarina Frostenson fallen mir auf Anhieb ein.
8. Wo möchtest du unbedingt nochmal hin?
Finnisch-Lappland (im Winter!), Stockholm, Oslo, Trondheim, Hiddensee
Ich verstehe »nochmal« im Sinne von »erneut« und hoffe, so war es auch gemeint, denn sonst sähe meine Antwort anders aus.
9. Was möchtest du gerne einmal erleben?
Ich würde z.B. gerne irgendwo weit im Norden die Nordlichter mit eigenen Augen sehen.
10. Welche ein bis drei Blogs liest du besonders gerne?
Read on my Dear, read on
Eine kleine Blog-Wunderkammer, aus der immer aufs Neue großartige, berührende, schmerzliche, nachdenklich machende, wehmütige und zugleich auch irgendwie fröhliche Geschichten auftauchen.
Mara Wandelbar bloggt
Da ist jemand mit hellwachem Verstand und Auge unterwegs in der Welt und bloggt auch noch wunderbar darüber.
Valerie und der Priester
Ein großartiges spannendes Projekt, dessen Ende ich schon mit Bedauern entgegen sehe.
11. Hast du dir fürs neue Jahr etwas vorgenommen und, wenn ja, sprichst du drüber?
Ja, habe ich. Meistens nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel) und wenn, dann eher später im bzw. ganz am Ende des Jahres.