Privates ·Tagesnotizen 2017

Was los war am 10. Januar 2017

Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, so lob ich mir einen Tagesanfang. Beim etwas späteren Schneeschippen stellte ich allerdings fest, dass es eiskalt war, gefühlt kälter als gestern. Auf der Baustelle nebenan, waren die Bauarbeiter auch schon fleißig zugange und hörten dabei ziemlich laut irgendeinen Radiosender. Ich amüsierte mich, als einer der Bauarbeiter irgendwann anfing lauthals mitzusingen (er traf sogar einigermaßen die Töne) und so offenbar versuchte, sich in der Kälte zu motivieren und bei Laune zu halten. Kurzfristig irritiert war ich aber dann doch, als plötzlich »Monday, Monday« herüberschallte.

Beim Weiterschippen dachte darüber nach, dass ja früher noch viel öfter zu Arbeiten die ausgeführt wurden gesungen wurde, teils auch um einen gewissen Rhythmus oder ein bestimmtes Tempo zu halten. Vielleicht sollten wir alle wieder öfter mal bei der Arbeit singen, besonders wenn wir mit eher eintönigen Arbeitsgängen beschäftigt sind. Kommt bestimmt im Großraumbüro auch ganz toll. Da könnte man dann mit unterschiedlich getakteten Arbeitsgängen interessante musialische Wechselgesänge herbeiführen, so eine Art Arbeitskanon oder so.

Eine Weile gearbeitet - nicht dabei gesungen!

***

Wir hatten geplant, ein neues Küchengerät erstmalig zum Einsatz zu bringen. Zu Weihnachten habe ich nämlich von einer Freundin einen Spätzle-Shaker geschenkt bekommen. Ja, so habe ich auch geguckt! Ich hatte ja keine Ahnung, dass es so etwas überhaupt gibt. Vermutlich hat sie sich gedacht, dass wir nach all den Jahren, die wir im Schwäbischen verbracht haben, hier in der ostdeutschen Pampa an akutem Spätzle-Entzug leiden und dagegen etwas unternommen werden muss.

Gegen Mittag suchten wir die benötigten Zutaten zusammen und machten uns ans Werk. Was soll ich sagen? Das klappt überraschend gut und geht sehr schnell mit so einem Spätzle-Shaker und tatsächlich bleibt die Küche ziemlich sauber. Das Shaken selbst ist etwas anstrengender als ich erwartet hatte, vielleicht hätte unser Spätzleteig aber noch etwas flüssig sein sollen. Wir verwendeten die Spätzle um einen köstlichen Schweizer Spätzle-Käse-Auflauf mit Parmesan, Greyerzer und Mozzarella zu machen. Passt perfekt zu einem kalten Wintertag.

***

Nach dem Mittagessen fix die Zeitung zu den Nachbarn gebracht.

Dann ein bisschen Facetime mit der anderen WG-Mitbewohnerin aka Yoda, die sich gerade in Rheinland-Pfalz aufhält. Da schneite es ordentlich. Mit dem kleinen Mädchen, das hinzukam unterhalten und mich amüsiert. Facetime & Co. sind schon eine tolle Sache. Man müsste nur noch die frischen Hefewaffeln durchreichen können, die es dort dann anschließend gab. Ich begnügte mich mit einem Stück Mandelstollen hier.

Und dann endlich gelesen. Also so richtig. Mit Buch aus Papier! Ich will unbedingt wieder öfter lesen und zwar Bücher, nicht Artikel, Aufsätze, Tweets, Blogbeiträge, etc. Letztere lese ich nämlich durchaus und überreichlich, aber darunter hat das Bücherlesen gelitten. Am Ende des Tages reicht die Zeit meistens einfach nicht mehr, um noch wenigstens ein paar Seiten zu lesen. Das macht mich wahnsinnig. Deshalb also das feste Vorhaben, wieder mehr zu lesen. Eigentlich wollte ich das so machen, wie Herr Buddenbohm, der abends mit Buch ins Bett verschwindet. Hätte ich mir ja denken können, dass das bei mir so nicht klappt. Nach etwas über einer Woche, hab ich das jetzt begriffen und eingesehen und die fest eingeplante Lesezeit pro Tag auf die Mittagszeit verlegt. Mal abwarten, ob das besser klappt.

***

Eine Weile gearbeitet - wieder nicht gesungen dabei

***

Ich telefoniere ja nicht so häufig, und wenn dann am liebsten mit Menschen, die ich sehr gut kenne und die mich sehr gut kennen. Nachdem ich längere Zeit trotz mehrerer Mails von meiner Seite, nichts von einer sehr guten Freundin gehört hatte, was sehr untypisch ist, beschloß ich zum Telefon zu greifen und mein Glück zu versuchen. Und, oh Wunder, erreichte sie sogar auf Anhieb.

Wir stellten dann fest, dass sie mir auf meine Mails geantwortet hatte, die aber offenbar nicht bei mir angekommen sind. Vorsichtshalber checkte ich meinen Spam-Ordner und da waren die Mails. Obwohl ihre Mailadresse natürlich in der Freundesliste hinterlegt ist, löscht das blöde Programm ihre Mails automatisch und schiebt sie in den Spam-Ordner. Das verstehe wer will. Ich habe keine Erklärung dafür. Ist aber sehr blöd, weil mir das natürlich die Unsicherheit bescherte, wie viele Mails vielleicht auch von anderen Absendern, die auf der Freundesliste hinterlegt sind, mich auch nicht erreicht haben. Tja, und nun?

Ansonsten brachten wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand, was natürlich schön war. Ihre Stimme mal wieder zu hören war auch sehr schön.

***

Eine Weile gearbeitet - wieder nicht gesungen dabei. Feierabend!

***

Nachrichten geguckt, zu Abend gegessen.

Anschließend die Doku »20 Feets from Stardom - Der Ruhm zum Greifen nah« aus der ARD-Mediathek geschaut. Giardino hatte dankenswerter Weise darauf hingewiesen und nachdem ich die Doku schon verpasst hatte, als sie vor einiger Zeit in der ARTE-Mediathek zu sehen war, sputete ich mich, denn sie steht nur noch bis Mittwoch in der ARD-Mediathek zur Verfügung.

Danach auch gleich noch den ersten Teil der Tierdoku »Auf Leben und Tod«, ebenfalls aus der ARD-Mediathek, geguckt.

Gleichzeitig hab ich den ersten »richtigen« (also nicht nur zur Übung gestrickten) Socken auf dem Nadelspiel angeschlagen und angefangen das Bündchen zu stricken. Zu Beginn taten sich noch ein paar unerwartete Fragen wegen der Wolle auf. Zum Glück gibt es Twitter. Ich rief kurz um Hilfe, und schon eilte mir eine liebe Freundin zur Hilfe und beantwortete geduldig hinter den (Twitter-)Kulissen meine Fragen. Außerdem versorgte sie mich noch mit weiteren hilfreichen Praxis-Tipps. Zum Abschluss gab es sogar noch Katzenbilder. *gnihihi*

Der Anfang der neuen Socke jedenfalls ist gemacht. Ich stricke sie mit Opal-Wolle und habe die Frage, ob ich am Ende zwei identische oder verschiedene Socken haben werde erstmal auf später verschoben.

3 Gedanken zu „Was los war am 10. Januar 2017

  1. Deine Intention, wieder mehr Papierbücher zu lesen, kann ich nur begrüßen. Seitdem dein Litblog in Pension ist, ist mein Leben nur noch die Hälfte wert. Ich fragte mich, ob du dein damaliges Lesepensum so radikal und plötzlich stutztest und wie es dir gelang, mit einem Schlag zu schweigen. Eine der großen Verwerfungen meines virtuellen Lebens. ;-)

  2. Hahaha … ich bitte Dich!!! »nur noch die Hälfte wert«? Das ist ja wohl nicht Dein Ernst. Das wäre ja tragisch!!! Und ich wäre schuld daran!

    Ernsthaft, ich hab ja damals nicht schlagartig aufgehört zu lesen, auch wenn es schon deutlich weniger war als vorher. Es ging mir damals nicht gut, und ich brauchte Zeit und Kräfte für andere Dinge, die damals einfach Vorrang haben mussten.

    Hinzu kam, dass solche Literaturblogs plötzlich »in Mode« kamen und die neuen kamen ganz anders daher, »polierter«, professioneller, frischer, etc. Es wurden innerhalb kurzer Zeit so viele und irgendwie nahm diese Entwicklung mir den »Drive« über meine Lektüre zu schreiben ziemlich weg.

    Beides zusammen führte dazu, dass ich. als ich wieder halbwegs auf dem Damm war, die Kurve das Litblog wiederzubeleben nicht mehr hinbekommen habe.

    Und heute würde ich es als alleinstehendes Blog auch nicht mehr wiederbeleben, da ich a) inzwischen nicht mehr genug zum Bücher lesen komme, um damit ein Blog halbwegs regelmäßig befüllen zu können und b) es einfach auch technisch gesehen schlicht komplett veraltet ist.

    Sollte ich mal wieder mehr zum Bücher lesen kommen und ernsthaft erwägen wieder ein reines Literaturblog führen zu wollen, dann würde ich es wohl komplett neu aufsetzen müssen. Und wenn ich mir dann wieder die »Konkurrenz« ansehe, und wie die vielen Literaturblogs heutzutage um die Leserschaft buhlen müssen … ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass es dazu kommt.

    1. Schon klar. Ich wollte nur ausdrücken, wie viel ich deinen Rezensionen damals Wert belleigte und wie oft ich Anregungen mitnahm. Allerdings war mir auch mulmig bei der Fülle und dem Umfang, wobei mein eigenes Lesepensum von anderen vor meiner großen Lesekrise (2013-2015) als recht ordentlich eingeschätzt worden war.

      Ich wünsche dir, daß du das richtige Maß und die dir wohltuende Menge an Lesestoff findest!

Kommentare sind geschlossen.