Vor vielen Jahren, war ich in Waren an der Müritz, um dort einige Tage Urlaub zu machen. Damals ahnte ich nicht im Entferntesten, dass ich einmal ganz in der Nähe wohnen würde. Ich hatte mich damals sehr auf das viele Wasser gefreut und war zunächst richtig enttäuscht, als ich feststellen musste, dass die Müritz komplett zugefroren war. Ich hatte schlicht nicht bedacht, dass es um diese Zeit (Anfang März) noch so kalt sein und alle Gewässer zugefroren sein könnten.
Allerdings legte sich die erste Enttäuschung bald, denn auch die gefrorene Müritz hat ihren ganz eigenen Reiz und ihre Schönheit. Es kommt nicht so oft vor, dass die Müritz komplett zufriert, aber dieses Jahr ist es wieder so.
Davon konnte ich mich bei einem sehr schönen Spaziergang, bei strahlendem Sonnenschein und eiskaltem Ostwind selbst überzeugen.
Das Eis ist sogar ziemlich dick. Die Eisdecke reicht zwischen 7 und 22 Zentimeter tief. Deswegen ist es eigentlich auch verboten auf das Eis hinauszugehen, weil man nie wissen kann, wo die weniger dicken Stellen sich befinden.
Trotzdem sah ich einen einsamen Schlittschuhläufer, der auf der Müritz seine Bahn zog, beschienen von der Sonne, umglitzert vom Eis und umflogen von den aufgeschreckten Möwen. Ich stelle mir das sehr schön vor, wenn man auf so einer riesigen Eisfläche einfach vor sich hinlaufen kann (im Gegensatz zu einer Eishalle, wo man ja dauernd wieder an die Bande kommt). Deswegen beneide ich ja auch die Niederländer, wenn dort die Grachten zugefroren sind und alle auf selbigen mit Schlittschuhen unterwegs sind. Grandios, das kilometerweit tun zu können! Das würde ich gerne auch mal machen.
Faszinierend finde ich immer die Geräusche, die so ein gefrorenes Meer macht. Ein bisschen unheimlich finde ich es aber auch, wie es knackt und knirscht und knistert und stöhnt und dumpf bluppt.
Inzwischen hat man angefangen, die im Hafen liegenden Schiffe, die Bootsstege, Molen und Bootsschuppen freizuschneiden, weil man fürchtet, dass der Eisdruck sonst zu stark wird und sie Schaden nehmen könnten. Doch ja, wir haben einen ziemlich kalten Winter hier dieses Jahr!
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Ich habe aus Gründen schon eine Weile mit einem elektrischen Anspitzer geliebäugelt, konnte mich aber nicht so recht für ein Exemplar entscheiden.
Während ich also noch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anspitzer gegeneinander abwog, hat die weltbeste WG-Genossin (die nicht wusste, dass ich mit solchen Abwägungen beschäftigt war) einen ganz tollen besorgt und mich damit am Valentinstag überrascht.
Wir begehen den Valentinstag hier nämlich auf die nordische Art, bei der sich nicht nur Liebespaare gegenseitig beschenken, sondern auch gute Freunde.
Hach, was hab ich mich gefreut und schon fleißig gespitzt! Allerdings spitzt das Ding so hervorragend, dass nun akute Verletzungsgefahr besteht, wenn man mit den Stiften hantiert. ;-)
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Sehr schön war natürlich die »Überwindung des Sockenstricktraumas« über die ich ja Anfang der Woche schon schrieb. Mit dem neuen Paar Socken bin ich diese Woche schon gut vorangekommen. Langsam freue ich mich richtig darauf, noch das ein oder andere Sockenpaar zu stricken.
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Ich habe diese Woche das Bild »Marktfrau am Gemüsestand« (1567) von Pieter Aertsen (1508-1575) gesehen (siehe oben), und anschließend gelernt, dass er als erster Marktszenen, als Vorläufer der reinen Früchtestillleben, malte.
Das Original hängt in der Gemäldegalerie in Berlin. Da will ich sowieso bei Gelegenheit mal hin. Musste natürlich gleich an Anke Gröner denken, die hat das Bild bestimmt schon gesehen.
Auf das Bild bin ich gestoßen, als ich mein Buch über die Melonen las. Die finden sich natürlich auch auf dem Bild und zwar gleich mehrere Sorten. Mir gefällt das Bild mit diesem Reichtum an Gemüse und Obst. Kunsthistoriker gehen aber wohl davon aus, dass es keine realistische Abbildung eines damaligen Gemüsestandes ist, sondern eher ein Wunschbild. Trotzdem bildet es einen damaligen Wechsel in der Landwirtschaft ab, nämlich weg von der Selbstversorgung autarker Gruppen, hin zu einer Produktion für die Märkte. So früh hat das schon angefangen!
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Auf meinen Spaziergängen diese Woche habe ich mich immer gefreut über die Vögel, die ich dabei beobachten konnte. Besonders gefreut hat mich, dass ich mehrere Goldammern entdeckt und zum ersten Mal bewusst gesehen und identifiziert habe.
Gefreut habe ich mich über eine recht große Bläßhuhn-Kolonie die ich an der Müritz entdeckte und die lustig über das Eis stakten.
Außerdem habe ich festgestellt, dass ich den Ruf bzw. Gesang der Gimpel sehr mag. Es ist mir jetzt mehrfach gelungen, nachdem ich den Ruf identifiziert hatte, dann auch die Gimpel zu entdecken. Am liebsten würde ich mir jetzt ganz viel Vogelrufe und -gesänge draufschaffen, damit ich besser weiß, wonach ich Ausschau halten kann.
Die Nächte sind hier mittlerweile wieder sehr gefüllt von den Rufen der Kraniche und Wildgänse, die sich, scheint es, in großer Menge auf dem nahegelegenen Malchiner See sammeln. Mal sehen, ob ich da demnächst mal am späten Nachmittag hinwandere und ein bisschen den abendlichen Vogeleinflug beobachten kann.
Stakende Bleßhühner auf Eis sind übrigens arm dran. Im Vogelbuch meiner Oma steht, dass sie, wenn das Gewässer komplett zu ist nichts mehr zu fressen finden und verhungern. Sie tauchen in Ufernähe und das geht dann nicht mehr.
Ich glaube, die Blässhühner, die ich gesehen habe, waren nicht am verhungern, denn es war das zur Stadt gelegene Ufer und dort haben Menschen Brotkrümel auf dem Eis verteilt. Landeinwärts gibt es außerdem einen Kanal, auf dem noch offene Stellen sind, wo sich auch Enten und andere Vögel aufhielten und dort nach Futter suchten. Aber grundsätzlich hast Du bzw. das Buch Deiner Oma natürlich recht.
Elektrische Anspitzer sind so eine Sache … man muss etwas Glück haben, dass man ein Eemplar erwischt, welches das Holz nicht reißt. Bei billigen Fernostdinger ist das oft der Fall, wie ich leider unlängst erst feststellen durfte. Mein schönes Exemplar von Dahle, noch aus den 80ern, war leider vom Tisch gefallen und hat sich die Innereien gebrochen, und das Teil, dass ich auf Ebay schoß, ist leider der Aufgabe nicht gewachsen und zerstört meine Stifte. Nun spitze ich wieder von Hand.
Eislaufen auf den Grachten – bzw. den Entwässerungsgräben hierzulande – geht auch in den Elbmarschen hinter Haseldorf … allerdings ist es hier in diesem Jahr viel zu warm dafür. Ich beneide Dich um den richtigen Winter!
Ja, deswegen hab ich mich ja so schwer getan, einen auszuwählen. Die weltbeste WG-Genossin scheint aber ein gutes Exemplar erwählt zu haben, denn bisher ist mir nicht aufgefallen, dass das Holz der Stifte gerissen wäre. Er ist von der Firma Westcott (since 1872), das Modell iPoint évolution.
Oh gut zu wissen, dass man auch in den Elbmarschen Schlittschuhlaufen kann. Das wäre ja um einiges näher. Jetzt braucht es nur noch einen ausreichend kalten Winter!! Muss ich die nächsten Jahre mal im Hinterkopf behalten! Danke für den Tipp!
Wofür benötigt man einen elektrischen Anspitzer? Fertigst du nach Vorbestellung Zeichnungen an, oder schreibst du in Briefen jedes Wort mit einer anderen Farbe? Ich habe mir noch nie überlegt, so etwas zu brauchen, geht wunderbar per Hand…mein Opa gar machte es mit einem Messerchen…
Gruß von Sonja
Ich schreibe tatsächlich sehr viel von Hand mit Bleistiften und farbigen Stiften und muss daher relativ oft und viel spitzen. Klar, ich hätte auch zukünftig per Hand spitzen können. Aber so ist es etwas komfortabler und leichter. In diesem Fall sage ich: »Den Luxus gönn ich mir!« :-)
Verstehe! Danke! Und ich lächle…
Mit Abendgruß von Sonja