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Was es bedeutet Mensch zu sein

Am Wochenende habe ich mir die Dokumentation »Human« von Yann Arthus-Bertrand angeschaut. Wenn Euch der Name bekannt vorkommt, das ist der Fotograf und Filmer, der die Welt von oben fotografiert und gefilmt hat. Auch das schon ein Projekt, dass sehr beeindruckend war.

Die neue Dokumentation »Human« geht der Frage nach, was es bedeutet Mensch zu sein. Dafür hat Arthus-Bertrand mit seinem Team über 2000 Menschen in mehr als 60 Ländern interviewt und gefilmt und daraus dann für die Dokumentation ausgewählt.

Alle großen Themen des Lebens kommen vor, Geburt und Tod, Hass und Liebe, Krieg und Frieden, Reichtum und Armut, Überfluß und Hunger und vieles mehr. Durch die Nahaufnahmen und frontalen Ansprachen ist die Wirkung unmittelbar. Manche Schilderungen und Berichte sind schwer zu ertragen, aber wichtig.

Herausgekommen ist eine der großartigsten und berührendsten Dokumentationen, die ich in meinem Leben gesehen habe. Wenn es Euch irgendwie möglich ist, nehmt Euch die Zeit und schaut Euch die drei Teile dieser Dokumentation an. Ich werde sie mir mit Sicherheit nochmal anschauen und schon jetzt weiß ich, dass vieles, das ich darin gehört habe mich gedanklich noch lange beschäftigen und mir nachgehen wird. Diese Dokumentation rückt Perspektiven zurecht und vermittelt den Reichtum und das Spektrum menschlichen Daseins, Lebens und Empfindens. Diese Dokumentation macht inmitten aller Konflikte und Probleme Hoffnung und spornt dazu an, seinen Teil dazu beizutragen, dass wir alle ein gutes oder wenigstens besseres Leben auf diesem Planeten führen können.

Always smile because smiling is the only language everyone understands.

Hier geht es zu Teil 2 und Teil 3.

8 Gedanken zu „Was es bedeutet Mensch zu sein

  1. Man möchte die ganze Zeit weinen. Ein unglaubliches Feuerwerk von Wahrheit - was sind dagegen schon Romane?
    Gruß von Sonja

  2. Ich werde mir das wohl heute Abend anschauen.
    Ich vermute, daß diese Filmreihe dem Film von Wim Wenders über Sebastiao Salgado nahekommt.
    Dessen Fotos über Menschen in Not, über Jahrzehnte aufgezeichnet, beeindruckten. Irgendwann aber musste er sich, um gesund zu bleiben, davon abwenden und sich anderen, hoffnungsvollen Projekten zuwenden.

    1. Ich habe mir jetzt den 1. Teil angeschaut.
      Heftig!
      Welche Tragik, aber auch - ab und an - welche Schönheit, gerade im 1. Teil, als es um Liebe ging.

      In der Liebe gibt es Gewalt.Auch in der Arbeit, im Durchkommenwollen.

      Diese Bilder sind sehr eindrücklich. Was aber noch eindrücklicher ist: Sie werden leider nichts bewegen. Trotz der 4 Millionen Viewer.

      1. Dein Kommentar war in der Moderation gelandet, daher hatte ich meinen Kommentar unten schon geschrieben, bis ich Deinen hier sah.

        Wie viel oder wenig die Dokumentation bzw. die Bilder bewegen werden oder nicht, weiß ich nicht. Aber bei welcher Dokumentation weiß man das schon? Wer will das messen? Ich glaube schon, dass viele Menschen davon berührt werden, ins Nachdenken kommen, vielleicht sogar Hoffnung schöpfen. Und für den ein oder anderen mag die Dokumentation ein Anstoß unter vielen sein, sich zu engagieren und dafür einzusetzen, dass für alle Menschen ein besseres Leben auf diesem Planeten möglich wird.

        1. »Berührt« werden sicherlich viele, vermutlich alle 4 Millionen Viewer.
          Das ist das eine. In Aktion treten das andere. In der Tat weiß niemand, was man tun könnte. Salgado und Bertrand, aber auch der z.b. 1980(!) gedrehte Film Koyaanisquasi fällt mir ein - alle haben ein Zeichen gesetzt. Vielleicht bedarf es Myriaden an Zeichen, bis sich was bewegt. Es ist einfach ein schwerer,unbeweglicher »Koloss«, der anzuschieben ist, nicht wahr? Wenn man sich die ganzen Freiheitsbewegungen auf diesem Paneten ansieht, angefangen von der Aufklärung bis zur Women’s Lib, dann bekommt man einen Eindruck, wie lange etwas braucht - und dass manche Dinge wie die beiden genannten Anstrengungen noch andauern (werden).

        2. Das stimmt wohl. Die Menschheit hat immer lange gebraucht, einen einmal eingeschlagenen Kurs zu korrigieren. Es braucht den langen Atem. Aber deswegen den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Lösung. Wenn viele wenigstens ein bisschen ändern oder verbessern, addiert sich das über die Zeit auch auf. Es ist halt Tatsache, dass nicht jeder ein Salgado oder eine Wangari Muta Maathai sein und solche Leuchtturm-Projekte initiieren und durchführen. Aber es ist natürlich häufig schwer erträglich, dass Veränderungen zum Besseren bzw. das Korrigieren von Fehlentwicklungen so langsam vor sich geht.

  3. Hallo Gerhard,

    ich würde sagen, die beiden Dokumentationen bzw. Filme sind »entfernt miteinander verwandt«.

    Während Wenders Film einen Blick (den Selgados) auf die Welt und die Menschen zeigt, zeigt Yann Arthus-Bertrands Film sehr viele Blicke unterschiedlichster Menschen auf die Welt und die Menschen. Es ergeben sich gewisse Schnittmengen.

    Beide Filme sind sehr tiefgehend und wichtig.

    Ob Du inzwischen Gelegenheit hattest, die Filme von Arthus-Bertrand zu sehen und wenn ja, wie hast Du sie empfunden?

  4. Was bedarf es eigentlich , daß sich Ideen durchsetzen (können)? Eine wichtige Frage, auf die es vielleicht klare Antworten der Soziologie geben kann oder auch schon gibt.
    Es gibt es die bekannte Auffassung, daß 10 - 15 % »spirituell« aktiv sein sollten/müssten, damit daraus ein mitreissender Sog wird.
    Das wäre eine irrsinnig hohe Zahl.
    Was uns bleibt, ist in unserem kleinen Umfeld wirksam zu werden, ab und an. Eben auch mit dem Verlinken des Films.Das werde ich tun und habe ich auch schon getan. Aber er sollte AUCH verlinkt werden an Publikum, das noch wenig Berührung mit so etwas hatte, denke ich.

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