Ein Tag voller Überraschungen
Erste Überraschung als ich aufstand: Draußen frischer Schnee und es schneite immer noch. An und für sich freue ich mich ja immer über Schneefall, heute dachte ich kurz ‘Oha!’ Weil wir nämlich gleich morgens ins kleine Städtchen in der Nachbarschaft mussten und auf den Dörfern teils gar nicht oder eben erst später geräumt wird. Kurz überlegt, den Termin zu verschieben, aber dann beschlossen, das Ganze optimistisch anzugehen (auch weil ich den Termin ungern hätte verschieben wollen).
Der »Termin« war ein Besuch mit Filippo bei der Tierärztin unseres Vertrauens. Ich beobachtete in der letzten Zeit einige Dinge, die mich besorgt sein ließen und nach zunächst telefonischer Rücksprache mit der Tierärztin, bestätigte sie, dass das was ich da beobachtet hatte tatsächlich Anlass zur Sorge ist. So hieß es heute erstmal Blutabnahme bei Filippo.
Er hat in der Praxis vorbildlich mitgemacht. Als die Tierärztin ihm die Nadel legen wollte, versteckte er seinen Kopf unter meinem Arm, was ich trocken mit »Er kann kein Blut sehen« kommentierte, was sowohl Tierärztin als auch ihre Helferin ziemlich lustig fanden. Es dauerte dann eine ganze Weile, bis genug Blut in die Reagenzgläschen getropft war und erst gegen Ende, hob Filippo mal kurz den Kopf und guckte auf seine Pfote in der die Nadel steckte.
Morgen sollten die Ergebnisse kommen, dann sehen wir weiter. Wer mag, darf gerne die Daumen drücken, dass da nichts allzu Unerfreuliches bei herauskommt!
Währenddessen war die weltbeste WG-Genossin schnell auf der Post und bei der Bank und das war dann die zweite Überraschung für mich: Mein aktueller Kontostand war nicht so mies, wie ich gedacht hatte. Das heisst, ich bin noch im Plus! Super! *räusper*
Mein Horror ist immer ins Minus abzurutschen. Ich hab zwar einen super Dispo, aber ich mag einfach nicht ins Minus bzw. den Dispobereich rutschen. Außerdem bucht die Krankenkasse bald wieder den fälligen Monatsbeitrag ab, und da sollte man tunlichst genug Geld auf dem Konto haben, sonst kriegt man nämlich sehr schnell echte Probleme. An dieser Front konnte ich also für den Moment erleichtert aufatmen.
Mein Garten-Yoda hat zum Weihnachtsfest u.a. eine Wetterstation mit allem Pipapo geschenkt bekommen. Das schaute ich mir immer recht interessiert an, weil a) die diversen Angaben in verschiedenen Farben und netten Bildchen und b) überhaupt!
Das war meinem Garten-Yoda nicht entgangen, und so überraschte sie mich zum Geburtstag mit einem handlichen Funkhygrometer. Das habe ich nun in Betrieb genommen und erlebte die nächste Überraschung.
Das Innenklima wurde vom Hygrometer als eher wüstenartig eingestuft. Heißt: viiiiel zu trocken. Sowas in der Art hatte ich zwar schon geahnt, aber doch nicht wie trocken es tatsächlich war. Also hab ich meinen geliebten Ultraschall Diffuser (weil er wirklich gut aussieht und bestens funktioniert) ausgegraben und gleich angeworfen. Wäre doch gelacht, wenn wir hier kein optimales Innenklima hinbekommen!
Irgendwann ging die weltbeste WG-Genossin durch mein Zimmer, stockte plötzlich, bückte sich und hob etwas auf. »Was ist das?« fragte sie mich. Ich nahm das kleine Stückchen in ihrer Hand in Augenschein und dachte, ‘Hmmm?’ Guckte nochmal und sagte dann: »Das sieht nach einem kleinen Stück Zahn aus!« Hundertprozentig sicher war ich mir aber nicht.
Als ich aber kurz danach wieder etwas am Boden sah, aufhob und anschaute, war klar, ja, das ist eindeutig ein Zahn. Also Aurelio geschnappt und ihm ins Maul geschaut und jepp, der Zahnwechsel ist in vollem Gange!
Ziemlich lustig sieht das im Moment aus, denn er hat gerade vier Reißzähne im Oberkiefer. Die neuen Reißzähne sind schon da, die Milchreißzähnchen noch nicht ausgefallen (aber schon locker).
Und ja, kleine Katerchen sind während des Zahnwechsels ähnlich knatschig wie zahnende Kleinkinder!
Infolgedessen kam es noch zu folgendem Dialog
Ich: Jetzt wissen wir, warum Aurelio dauernd unter alle erreichbaren Kissen buddelt.
Weltbeste WG-Genossin und Garten-Yoda: ???
Ich: Er sucht verzweifelt nach seinem Geschenk von der Zahnfee!