Ein Loblied auf den See und einmal drumherum
Seen gibt es in Mecklenburg ja sozusagen allüberall und besonders viele davon gibt es in der Mecklenburger Seenplatte und der angrenzenden Mecklenburgischen Schweiz. Kaum ein Dörfchen, das nicht einen See sein Eigen nennt bzw. an einem See liegt und sei es noch so abgelegen.
Unser Dorf hat natürlich auch seinen eigenen See und es liegt noch an einem weiteren noch größeren See. Aber heute geht es um »unseren« See. Den, der direkt zum Dorf gehört, und der besonders vom Frühjahr bis in den Herbst hinein auch gerne von auswärtigen Gästen besucht wird.
Unser See hat einen hervorragenden Ruf und ist auch bei den Einheimischen aus der Umgebung sehr beliebt, was sich vor allem im Sommer deutlich zeigt, wenn sie aus allen Himmelsrichtungen herbeiströmen und ihn gerne als Badesee nutzen. Die Wasserqualität ist hervorragend. Für die Badenden gibt es am einen See-Ende einige Stege und einen Sprungturm (der vorrangig von der Jugend genutzt wird) und eine Liegewiese. Das ist auch schon alles. Gerade weil der See weitestgehend naturbelassen ist, verhalten sich die allermeisten Gäste auch entsprechend und bisher kommen sich die Badenenden, Spazierenden und Gäste mit der Natur nicht in negativer Weise ins Gehege.
Rundum ist der See fast völlig von Wald umgeben, es gibt Schilfgürtel und Seerosen-Teppiche, dazu jede Menge Wasservögel wie Stockenten, Bläßhühner, Kanadagänse, Schwäne, Möwen, Haubentaucher, Seeadler und ab und an auch mal einen Silber- oder Graureiher und natürlich auch Kraniche, wenn die mal wieder auf dem Durchzug sind.
Boote sind auf dem See nicht erlaubt, nur der Anglerverein hat eine Sondergenehmigung und darf mit Ruderbooten hinaus auf den See und angeln aber auch nicht überall auf dem See. Hier und da gibt es im Wald verborgen noch den ein oder anderen kleinen Privatsteg, von dem aus man auch in den See springen kann.
An einem der Längsufer liegt das Seeschloß, das heute (natürlich) Hotel ist. Eines der gehobenen Stufe und natürlich mit eigenem Zugang zum See. Alles sehr schön angelegt in einem kleinen englischen Landschaftspark, nicht protzig sondern natürlich, weitläufig und offen. Die Hotelgäste haben ihren eigene Badestelle, die sie nutzen können, wenn sie wollen. Nicht wenige von ihnen kommen aber auch zur öffentlichen Badestelle und mischen sich dort unter das Volk.
Wer mag, kann ganz um den See herumspazieren, was wir selbst auch gerne immer mal wieder tun. In jeder Jahreszeit wirken Natur und See wieder etwas anders, was es nicht langweilig werden lässt. Einige Bewohner des Dorfes sorgen freiwillig jedes Frühjahr und wann es sonst nötig sein sollte dafür, dass der Weg gut begehbar ist. D.h. umgestürzte alte Bäume, die auf den Weg gefallen sind, werden zur Seite gezogen, Äste, die zu tief in den Weg hineinwachsen, werden behutsam so weit wie nötig gestutzt, Abfälle werden eingesammelt, Büsche zurückgeschnitten und kleine natürliche Wasser-Abläufe und -Zuläufe werden gesäubert und offen gehalten. In regelmäßigen Abständen gibt es schlichte aber schöne Bänkchen, die jedes Jahr generalüberholt (repariert, ausgebessert, neu gestrichen) werden, und auf denen man sich niederlassen und den Blick über den See wandern lassen kann.
Gestern Nachmittag kam dann doch noch die Sonne hervor, und ich habe das gleich genutzt, um einen Spaziergang um den See zu machen. Davon habe ich Euch ein paar Fotos mitgebracht, die Euch erahnen lassen, was für ein idyllisches Fleckchen das ist.