Merhaba - schön war’s!
Da bin ich wieder! Die vergangenen 14 Tage bin ich im Urlaub in der Türkei gewesen. Zusammen mit lieben Freunden (sechs Erwachsene und drei Kinder) haben wir ein Ferienhaus direkt am Meer im Landkreis Çe?me gemietet und das Beisammensein, die Schönheit der noch frühlingshaften Landschaft und Natur und natürlich auch die Ägäis einfach nur genossen. Es war meistens sonnig und angenehm warm. Die Gegend ist wohl DIE Ferienregion der Türken, von denen viele dort ihre Sommerhäuser haben und Jahr für Jahr wiederkehren, oder sich direkt in den dortigen Hotelanlagen einmieten. Ausländische Touristen sind dort erstaunlicherweise wohl eher selten. Da die Saison noch nicht gestartet ist, war die Region aber zum Glück noch nicht so überlaufen wie im Hochsommer. Unser Vermieter erzählte uns, zur Zeit seien etwa 22.000 Menschen in der Region. Im Sommer werden es dann 2 Millionen sein. Wir waren froh, jetzt da zu sein!!
Von unserer Ferienvilla aus, konnten wir aus fast allen Fenstern, von allen Balkonen und Terrassen direkt auf das Mittelmeer schauen. Ich kann Euch sagen, abwaschen und abtrocknen gewinnt deutlich an Attraktivität, wenn man dabei direkt auf türkisblaues Wasser gucken kann. ;-)
Es gab einen riesigen Garten mit großen Palmen, Geranienbäumchen (!) und blühenden Oleanderbüschen, in dem man sich wunderbar sonnen oder in den Schatten der Bäume zurückziehen konnte. Im Garten gab es auch noch einen gemauerten Grill, der natürlich gern und oft genutzt wurde.
Nur wenige Schritte waren es bis zu unserem kleinen »Privatstrand«, wo wir wann immer uns danach war ins Wasser zum Schwimmen, Baden oder Tauchen gehen konnten. Bis auf ein oder zwei Tage waren wir jeden Tag im Wasser (teils auch an umliegenden Stränden). Die Wassertemperatur war schon recht erträglich, auch wenn anwesende Türken leicht schauderten und meinten, ihnen wäre es noch zu kalt. Die gehen wohl erst ins Mittelmeer baden, wenn es dann wirklich echte Badewannentemperaturen hat. :)
Total begeistert war ich von der Natur, die sich noch sehr frühlingshaft präsentierte. Viel grün in unterschiedlichsten Schattierungen, Büsche und dazwischen sehr viel herrlichen goldgelb leuchtenden Ginster und viele andere blühende Sträucher und Feld- und Wiesenblumen wie Kornblumen, tiefrote Mohnblumen, Margeriten, wilde Möhre, Teufelskrallen und und und. Berge gibt es dort ebenfalls und so ist die Landschaft sehr abwechslungsreich. Die Kinder waren die ersten Tage total blumengeflasht und pflückten jede Menge Wiesenblumensträuße, die unsere Villa alsbald dekorierten.
Wir genossen die Spaziergänge entlang der Küste mit immer neuen Ausblicken auf die Buchten der Ägäis.
Unsere Villa gehörte zu einem kleinen sehr beschaulichen Fischerdörfchen, dass sehr idyllisch liegt. Viele kleine enge Gassen. Windschiefe Häuschen mit Gärtchen, kleine »Tante Emma«-Läden (keine Ahnung, ob es ein türkisches Äquivalent zu Tante Emma gibt), in denen man so ziemlich alles bekommt, wenn man nur lang genug in den Regalen sucht, ein niedicher kleiner Hafen in dem die Fischerboote ein- und auslaufen und hin und wieder auch einige Yachten vor sich hin dümpeln.
Dort war auch »unser Fischer« ansässig, bei dem wir die frischen Fische holten. Wir wählten aus, er nahm die fangfrischen Fische aus und fütterte mit dem »Abfall« und einigen zusätzlichen kleinen silbrigen Fischchen noch die versammelten Dorfkatzen, die sich stets sofort vor seinem kleinen Lädchen einfanden und erbittert um ihren Anteil der Beute stritten.
Wenn man wollte, konnte man den ausgenommenen Fisch dann in ein nebenan gelegenes Restaurant tragen, wo er sofort zubereitet wurde. Wir haben diese Möglichkeit aber nicht genutzt, sondern lieber im »eigenen Garten« gegrillt und dort gegessen.
Alle Dorfbewohner waren überaus gastfreundlich und luden uns sofort in ihre Gärten, an ihre Stände, wo sie selbst eingelegte Oliven, Peperoni, Paprika etc. verkauften, ein. Sie schenkten uns Fisch, frisch geerntete Zitronen oder Eis. Über die mitgereisten kleinen Kinder waren sie höchst entzückt und überschlugen sich förmlich vor Begeisterung.
Es war übrigens gerade Artischockenzeit (wie bei uns z.B. Spargelzeit) und wir erfuhren, dass die Gegend im ganzen Land für ihre guten Artischocken berühmt ist. Überall boten die Dorfbewohner die frisch geernteten Artischocken zum Kauf an und saßen neben den Säcken geernteter Artischocken. Mit scharfem Messer zerlegten sie die Artischocken fachgerecht und in rasanter Geschwindigkeit bei Gesprächen und viel Gelächter. Die geschälten Artischocken wanderten dann gleich in große mit Zitronenwasser gefüllte Schüsseln und Eimer. Im Umfeld des Ortes habe ich dann auch zum ersten Mal im Leben Artischockenfelder gesehen!
Soviel erstmal für heute. Wir leiden gerade extrem an Urlaubskater. Ja, ja, ich weiß: Jammern auf hohem Niveau! Aber der Kontrast ist doch recht heftig. Wir dachten, uns trifft der Schlag, als wir in Berlin aus dem Flugzeug stiegen und es nur 8°C hatte! *bibber*
Zuhause eingetroffen, stellten wir dann fest, dass wir offensichtlich mitten im Dschungel wohnen. Meine Güte, sind hier viele hohe Bäume und nun mit allen Blättern auch sehr sehr grün. Ich argwöhne ja, dass die Bäume während unserer Abwesenheit näher an unser Haus herangetrottet sind und uns langsam und unauffällig umzingeln wollen. ;-) Und habt Ihr überhaupt eine Vorstellung, wie das ist, wenn man morgens aufwacht, aus dem Fenster schaut und plötzlich ist da kein Meer mehr?
Also, sobald ich dazu komme weitere Urlaubsfotos zu sichten und sich das Chaos hier etwas lichtet, geht es weiter mit dem Urlaubsbericht.