Decki-Leaks
Als ich meine letzte Häkeldecke hier und auf Twitter gezeigt habe, antwortete einer meiner geschätzten Follower, so eine schöne Decke hätte er auch gerne. Wir witzelten ein bisschen hin und her, und am Ende, hatte ich meinen ersten »Häkel-Auftrag« für eine Häckeldecke.
Nach einigen Fragen meinerseits zu eventuellen Farbwünschen, schlug ich dann ein dunkleres Grau, Weiß und das erwünschte sonnigwarme Gelb vor. Alles weitere überließ mein Auftraggeber todesmutig mir.
Ich machte mich daran, eine ganz individuelle Decke zu entwerfen und stellte schnell fest, dass eine Decke für einen ausgewachsenen Mann natürlich andere Anforderungen stellt, als eine Decke für eine Frau oder ein Kind oder Baby. Logisch natürlich, aber tatsächlich eine kleine Herausforderung.
Nach einigen Tagen des Überlegens, Planens und Tüftelns, habe ich mich entschieden, eine Decke aus festen Maschen zu häkeln. Dadurch hat die Decke eine gewisse Robustheit und keine »Löcher« in denen Mann sich aus Versehen verfangen oder verheddern könnte. Gleichzeitig wirkt das ganze aber auf die Größe auch ein bisschen edel (also finde ich zumindest). So eine Decke lässt man ja offen herum liegen und daher dachte ich, sollte sie auch ein bisschen was hermachen. Ich wollte eine moderne Streifendecke machen, nicht zu unruhig.
Der nächste Schritt war dann das Entwerfen des Decken-Designs. Es folgen wieder einige Tage des Tüftelns, Anschauen und auf mich wirken lassen, weiter Tüfteln, wieder Anschauen und auf mich wirken lassen. Schließlich hatte ich ein Design auf dem Papier, von dem ich glaubte, das sieht gut aus und könnte einem ausgewachsenen Mann gefallen. Also das Design auf einen »Arbeitszettel« übertragen.
Ich rechnete den voraussichtlichen Wollbedarf aus und bestellte die benötigte Wolle. Nach zwei Tagen war die Wolle dann da und ich konnte endlich loslegen.
Ich hatte meinem Auftraggeber gesagt, dass ich etwa drei Monate bis zur Fertigstellung rechnen würde. Tja, und dann kommt das Leben und äh kompliziert alles ein bisschen. Unvorhergesehene Dinge ereigneten sich, die dazu führten, dass ich öfter nicht ganz so zum Häkeln kam, wie ich das gedacht hatte. Ich legte also die ein oder andere Nachtschicht ein. Immerhin wusste ich ja, dass mein Auftraggeber gespannt auf seine Decke wartete. Der Gute hat mich aber nie auch nur im Ansatz zeitlich irgendwie unter Druck gesetzt, wofür ich überaus dankbar war. Den Druck machte ich mir nämlich schon selbst. ;-)
Jedenfalls fast genau auf den Tag, drei Monate später war die Decke fertig. Zwischendrin hatten wir zwei, dreimal kurz auf Twitter etwas zur Decke ausgetauscht und mein Auftraggeber hatte schon zu Beginn den hashtag #deckileaks begründet. Das fand ich ziemlich lustig. Jedenfalls teilte ich ihm via Twitter mit, dass das Werk vollendet sei und sich bald auf den Weg zu ihm machen würde.
Ich muss gestehen, jetzt war ich mega gespannt und nervös, ob ihm die Decke wohl gefallen würde. Ist ja alles Geschmackssache. Vielleicht doch die falschen Farben? Das Design zu schlicht? zu wild? zu ich weiß nicht was?
Vorgestern habe ich die fertige Decke noch schnell fotografiert, dann verpackt und per Post an meinen Auftraggeber versandt. Gestern Abend las ich dann auf Twitter »habemus decki« und fiel fast vom Stuhl. Die Post war megaschnell und das Paket schon bei ihm eingetroffen.
Im weiteren Austausch hinter den Kulissen erfuhr ich dann, dass er sehr zufrieden mit seiner neuen Decke ist und sich sehr darüber freut. Na, da fiel mir dann ein kleiner Stein vom Herzen! Ich freu mich sehr darüber, dass die Decke seinen Geschmack getroffen hat und wünsche ihm nun natürlich viel Freude damit und möge sie ihn schön wärmen im kommenden Winter.
Außerdem hatte ich im beigelegten Brief angefragt, ob er einverstanden ist, dass ich hier und bei Twitter Fotos seiner Decke zeigen darf. Immerhin ist es ja jetzt seine und Diskretion erstmal Ehrensache. Da Ihr diesen Blogeintrag hier lest, wisst Ihr nun auch, ich bekam die Erlaubnis et voilà hier nun Decki-Leaks!