Tagesnotizen
Midsommar liegt hinter uns, nur noch wenige Tage, dann ist der Juni auch schon wieder vorbei und es wird Juli. Ich wage kaum noch zu hoffen, dass es endlich richtig Sommer wird. Es sind eher graue Tage, oft windig, für unsere Gegend auch relativ oft Regen und wenn die Sonne sich blicken lässt, dann erst gegen Spätnachmittag oder Abend. Dementsprechend kühl ist es, die Wärmflasche beklagt sich schon, dass sie auch mal gerne Urlaub hätte. Nutzt aber alles nix. Frieren im Juni ist wirklich ätzend!
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Für’s Balkongärtnern hab ich mir nicht gerade das idealste Jahr ausgesucht. Vor allem die Tomaten und Paprikapflanzen lechzen nach Wärme und Sonne. Tja, blöd gelaufen. Meine »Green Zebra»-Tomate habe ich zu Grabe tragen müssen. Sie hat sich leider nicht erholt. Wie sich herausstellte, hat sie nach dem Einpflanzen keine neuen Wurzeln gebildet. Vermutlich hat sie den Transport irgendwie nicht verkraftet. Also keine grünen Tomaten für uns dieses Jahr.
Die beiden verbliebenen Cocktailtomatenpflanzen wachsen eigentlich ganz ordentlich. Die »Brandywine Cherry« trägt 1 (in Worten: eine!) kleine Tomate, aber es gibt noch einige weitere Blüten, und ich hoffe sehr, es bleibt nicht nur bei der einen Tomate. Etwas Sorgen macht mir, dass sich einige ihrer Blätter plötzlich gelb verfärbt haben. Da die aber sowieso an den unteren Trieben saßen, hab ich sie entfernt und hoffe, die anderen Blätter ziehen nicht nach.
Die »Zuckertraube« trägt viele Blüten. Wenn das alles Tomaten werden würden, gäbe es eine ansehnliche Ernte. Aber noch sehe ich keine kleine Tomaten wachsen. Auf jeden Fall hab ich beide Tomatenpflanzen jetzt mal gedüngt. Mal sehen, wie sich das auswirkt.
Die drei Paprikapflanzen dümpeln so ein bisschen vor sich hin. Sie scheinen sich im Moment mehr darauf zu konzentrieren, Blüten zu bilden, als in die Höhe zu wachsen. Wobei ich keine Ahnung habe, wie groß Paprikapflanzen etwa werden. Ich hab ihnen was vom Dünger abgeben und harre der Dinge/Früchte die da kommen werden.
Die Erdbeeren hingegen machen mir sehr viel Freude. Während rings um alle klagen, dass die Erdbeeren nicht gut wachsen und kaum Früchte tragen, machen sich meine auf dem Balkon wunderbar. Von der »Maikönigin« habe ich schon einige ernten können. Geschmacklich gefallen uns diese Erdbeeren wirklich gut. Nicht zu süß, nicht zu sauer, eine kleine Geschmacksexplosion auf der Zunge. Fein, fein!
Heute konnte ich dann die erste Erdbeere von »Kaisers Sämling« ernten und verkosten. Der erste Eindruck, etwas mehr Säure als die Maikönigin aber insgesamt sehr schön ausgewogen. Ich muss aber erst noch ein paar mehr von dieser Sorte essen, bevor ich zu einem endgültigen Geschmacksurteil komme.
Die Erdbeeren an »Direktor Paul Wallmann« und »Königin Luise« sind schon zart errötet. Da muss ich aber noch ein bisschen warten, bis sie ganz rot und reif sind.
Auf die Erdbeeren der Sorte »Wunder von Peenemünde« werden wir am längsten warten müssen. Es ist ein sehr späte Sorte, und so sieht sie auch aus. Und ausgerechnet auf diese Sorte bin ich mit am meisten gespannt. Tja, Geduld ist auch im (Balkon)Garten eine Tugend.
Erfreut bin ich über die zahlreichen Ableger, die sich schon gebildet haben. Wenn ich die Pflanzen also heil über den Winter bekomme, könnte ich nächstes Jahr eine kleine Erdbeerplantage starten, d.h. wenn ich Platz dafür finde.
Zwar nicht auf unserem Balkon aber im Garten blühen jetzt die Rosen nach und nach auf. Es ist schön sie zu sehen und da es nicht so brütend warm ist, halten sie auch länger. So hat das eher kühle Wetter auch seine Vorteile.
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Mein letztes Häkelprojekt ist ebenfalls fertig. Ich habe wieder eine Decke gehäkelt. Eine ganz liebe Freundin wollte diese Decke gerne häkeln, kam aber nicht wirklich dazu, was kein Wunder ist, wenn man zwei kleine und ein werdendes Kind und alle Hände voll zu tun hat. Also habe ich ihr angeboten, die Decke für sie zu häkeln. Wolle und Farben hat sie ausgesucht und dass die Decke im Chevronstil sein sollte, war auch ihr Wunsch. Inzwischen ist die Decke trotz Poststreik wohlbehalten bei ihr eingetroffen und ist begeistert in Gebrauch genommen worden. Mir wurde u.a. mitgeteilt, ich sei wirklich »krass«! Jetzt wisst Ihr’s!
Und ratet, was ich als nächstes mache? Richtig, eine weitere Decke! Jemand aus meiner Twitter-Timeline, hat dort das Foto der Streifendecke gesehen und fragte halb scherz-, halb ernsthaft, ob ich nicht auch eine Decke für ihn machen könne. Kurz überlegt, kurz diskutiert und wir waren uns einig. Bis auf wenige Vorgaben wurde mir freie Hand gelassen. Ich machte mich gleich an den Entwurf der Decke, testhäkelte einiges und jetzt steht das »Design« und die Farben und Wolle sind festgelegt. Heute habe ich die ersten Reihen gehäkelt und hoffe inständig, dass die Decke am Ende auf Freude und Wohlgefallen trifft.