10 Dinge, die diese Woche schön waren
Sonnenscheintage
Ich kann gerade nicht genug von ihnen bekommen. Selbst wenn es zwischendrin noch einzelne Tage gibt, in denen es regnet oder sich sogar Schneeflocken in den Regen mischen, es ist unverkennbar, dass der Frühling auf dem Vormarsch ist. Die Winterblässe weicht langsam aber stetig aus dem Gesicht!
Tagestripp nach Berlin
Wir waren einen Tag als komplette WG in Berlin, um dort das Naturkundemuseum zu besuchen.
Ich hielt mich relativ lange in der Vogelabteilung auf. Unter anderem hatte ich ein echtes »Ach-so!-Erlebnis«, als ich begriff, dass der mysteriöse »Ortolan« von dem ich hier in der Gegend schon öfter hörte und mich wunderte, was das für ein Vogel sein könnte, nur eine andere Bezeichnung für die Gartenammer ist.
Ich war sehr überrascht, wie winzig z.B. die Eier von Kohlmeisen sind.
Überhaupt glich ich die Größenverhältnisse mancher Vögel mit meiner Vorstellung davon ab.
Absolut begeistert war ich von einer Gruppe Goldfasane. Was für herrliche Farben diese Vögel haben.
Schade nur, das natürlich alle Vögel tot waren - lebendig sind sie mir lieber!
Interessant fand ich auch die Abteilung, in der sehr ausführlich und anschaulich erklärt wird, wie die Tierpräparation in der Vergangenheit und heute funktioniert.
In dem Zusammenhang erinnerte ich mich an das Museum König in Bonn. Zu meiner Bonner Zeit (die inzwischen echt lange her ist), kannte ich den Chef-Präparator des Museums, der immer recht interessante Geschichten zu erzählen wusste. Kurze Zeit hatte ich sogar überlegt, ob das eventuell ein Beruf für mich sein könnte. Letztlich wollte ich dann aber doch nicht immer nur mit toten Tieren zu tun haben. Ich begriff allerdings schon damals, was für ein vielseitiger und anspruchsvoller Beruf das ist.
Ich glaube, wenn ich mal wieder in Bonn bin, plane ich einen Besuch im Museum König mit ein. Da scheint sich über die Jahre viel verändert und weiterentwickelt zu haben. Dass sie auch über eine große ornithologische Abteilung verfügen lockt mich natürlich ebenfalls.
Anschließend kehrten wir noch bei Peter Pane ein und taten uns an den Burgern gütlich. Ich nutzte die Chance endlich mal Süßkartoffel-Pommes zu probieren, von denen viele so schwärmen. Fazit: Schmecken tatsächlich lecker. Kann man durchaus ab und an mal essen. Die normalen Pommes waren dort aber auch nicht zu verachten!
Bachstelze I
Über Mittag war ich mit meinem Yoda in einem der Nachbardörfer. Erst haben wir ein Weilchen direkt am Ufer des großen Sees gesessen und die Wasservögel (Bläßhühner, Haubentaucher, Stockenten, Tafelenten) beobachtet.
Ich freute mich sehr, als ich meine erste Bachstelze dieses Frühjahrs entdeckte. Ich beobachtete sie eine ganze Weile in all ihrer eifrigen Geschäftigkeit.
Dann sind wir etwas am Ufer entlangspaziert. Die Wiesen direkt am See sind noch sehr nass. Ich hatte zum Glück geeignetes Schuhwerk an, mein Yoda nicht. Irgendwann zog sie einfach die Schuhe und Strümpfe aus und marschierte barfuss durch die gefluteten Wiesen.
Erneute Freude, als ich den Ruf eines Kleibers richtig identifizierte, und ihn dann tatsächlich auf einem Baum erspähte. Sagte ich schon, dass ich Kleiber sehr mag?
Zum krönenden Abschluß sahen wir noch ein Kranichpaar, das gerade mit dem Balztanz beschäftigt war.
Bachstelze II
Einen Tag später, entdeckte ich im Garten eine »unserer« Bachstelzen. Seit Jahren haben wir ein Bachstelzenpaar auf dem Gelände, das auch bei uns brütet. Jetzt hoffe ich nur, dass sich die noch fehlende Hälfte des Pärchens ebenfalls bald zeigt. Ein Bachstelzen-Witwer oder eine Bachstelzen-Witwe im Frühjahr im Garten zu haben, wäre doch etwas traurig.
Gesänge in der Nacht
Als ich einmal spät in der Nacht nochmal auf den Balkon hinaustrete, glaube ich meinen Ohren nicht zu trauen. Doch! Da sind sie, die schönen Gesänge klingen klar und laut durch die Nacht. Auch der Sprosser hat sich also wieder eingefunden und wird mir jetzt wieder für einige Wochen jede Nacht seine Lieder singen. Bis sich ihm ein passendes Weibchen zugesellt. So schön!
Wunschmoment
Ebenfalls spät in einer der Nächte sehe ich eine leuchtende Sternschnuppe mit wunderschönem Lichtschweif. Ein toller Moment über den ich mich sehr freue und mir schnell etwas wünsche. Ja, ich weiß, ein Aberglaube, aber irgendwie trotzdem unwiderstehlich.
Herrscher der (mecklenburgischen) Lüfte
Gegen Mittag eines Tages, stürzte mein Yoda in mein Zimmer und rief »Komm schnell gucken, der Seeadler kreist gerade über uns!« Mein stets griffbereites Fernglas gepackt und raus auf den Balkon und tatsächlich, direkt über uns zog der mächtige Seeadler in aller Ruhe seine Kreise. Um ihn Kreise ziehen zu sehen, machen andere extra Urlaub hier in der Gegend. Ich brauche nur auf den Balkon raus. Etwas Besonderes bleibt es trotzdem! Schön! :-)
Damerower Werder
Freitagnachmittag fuhr ich mit der weltbesten WG-Genossin auf den Damerower Werder, eine Halbinsel im Kölpinsee, die Teil des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide ist. Dort lebt unter anderem eine große Herde Wisente sehr naturnah. Es gibt auch ein Wildgehege, wo Schaufütterungen stattfinden, aber die Saison hat noch nicht begonnen, und so waren wir fast allein dort unterwegs und kamen sogar nah an die Wisente heran. Das sind schon wirklich sehr mächtige und urtümliche Tiere! Nachdem wir genug von den Wisenten gesehen hatten, wanderten wir im Wald herum und der ist überaus reich an Wildtieren und Vögeln.
Highlights für mich waren die vielen Goldammern, ein echter Kolkrabe, sehr schöne Kraniche (manche sehen im Moment noch etwas »zerrupft« oder abgerissen aus), an die wir erstaunlich nah herankamen, ein weiterer Buntspecht, ein Seeadler und zwei Fischadler.
Außerdem entdeckte ich eine Waldmaus, die ich ebenfalls eine ganze Weile beobachten konnte.
Direkt am Waldufer des Kölpinsee fanden wir einen sehr schönen Picknickplatz und genossen dort unsere Kaffeepause mit Blick über den sonnenbestrahlten tiefblauen See. Wirklich traumhaft!
Wir wanderten noch etwas weiter, dann zurück zum Auto und nochmal an den See, wo wir noch ein Weilchen auf einer Bank am Ufer saßen und zusahen, wie sich das spätnachmittägliche Licht über den See ergoß. Hachz!
Shadow Wrap Socken
Diese Woche konnte ich ein neues Paar Stricksocken fertigstellen. Juchhu!!!
Die Wolle von Lang Yarns hatte ich mir schon im vergangenen Dezember aus Lübeck mitgebracht, weil sie mir so gut gefiel. Das besondere an diesem Paar ist aber nicht nur die Wolle, sondern dass ich eine neue Stricktechnik angewandt habe und zwar bei der Ferse. Sie sieht zwar aus wie eine klassische Bumerang-Ferse, ist aber tatsächlich eine sogenannte Shadow Wrap Ferse.
Als ich für meine Übungssocken nach hilfreichen Tutorial-Videos bei Youtube suchte, war ich auch auf Anleitungen für die Shadow Wrap Ferse gestoßen, hatte die aber erstmal nur gespeichert und für später aufgehoben. Nachdem die ersten beiden Strick-Sockenpaare soweit gut gelungen waren, traute ich mich nun an das Wagnis die neue Technik auszuprobieren.
Zu meiner großen Freude gelang mir die Shadow Wrap Ferse dank dieser Anleitung auf Anhieb. Und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. So zufrieden, dass ich zukünftig die Sockenfersen hauptsächlich auf diese Weise stricken werde. Während bei der klassischen Bumerangferse, immer die Gefahr besteht, dass man irgendwo bei den sogenannten Wickelmaschen die Fäden doch nicht eng genug angezogen hat, und dann die unerwünschten kleinen Löchlein entstehen, bilden die Shadow Wraps ein richtiges (Strick)gewebe, und so gibt es garantiert keine Löchlein.
Lesen, Lesen, Lesen
Obwohl die Woche sehr voll war, hab ich es doch geschafft, in den Büchern, die ich gerade lese, ein gutes Stück weiterzukommen. Gut, dafür waren die Nächte dann fast alle sehr kurz, aber lesen ist halt sooo schön! Und in der kommenden Woche, lese ich dann vermutlich wieder weniger, schlafe aber (hoffentlich) ein paar Stunden mehr (stellen Sie sich an dieser Stelle das laute Gelächter der restlichen WG vor!).