Tagesnotizen
»Nächtliche Häuser im Winter« von Anna Gerresheim
Heute ging es gleich morgens nach Rostock. Das Wetter zeigte sich freundlicher als erwartet. Zwar recht frisch aber trocken und sonnig. Erst ein paar dringende Einkäufe erledigt, darunter auch einige technische Utensilien, wie z.B. den Car Charger+Cable von belkin, damit ich in Zukunft bei längeren Touren nicht plötzlich mit leerem Aku des iPads da sitze. Nun kann ich bequem auf der Fahrt via Zigarettenanzünder das iPad mini laden. Auf der Heimfahrt hab ich das dann gleich mal getestet und war sehr angetan, wie fix da geladen wird.
Die Beziehung zwischen dem Lightning-Lade-Kabel und mir ist von Anfang an eine brüchige. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hatte ja schon an anderer Stelle mal darüber gebloggt. Egal wie vorsichtig ich die Kabel bisher behandelt habe, immer wieder bricht das Kabel relativ bald gleich hinter dem Stecker. Das letzte Kabel war jetzt kein Originalkabel von Apple mehr, aber ein mir empfohlenes, selbstverständlich von Apple zertifiziert. Ich war wirklich hoffnungsfroh, weil es eigentlich einen etwas stabileren Eindruck machte. Ähm, tja, Pustekuchen würde ich sagen. Dasselbe Spiel wie schon mit den anderen Kabeln. :( Nachdem es jetzt buchstäblich am »letzten Draht« hing, war dringend Ersatz gefragt, sonst sitz ich auf einmal da und kann mein iPad nur noch im Auto aufladen, was natürlich etwas unpraktisch wäre. Beim von Apple authorisierten Händler eindringlich mein Problem mit den Ladekabeln und meinen Frust darüber geschildert. Der hat mir nun ein flaches Kabel empfohlen, das angeblich daher nicht mehr so leicht »brechen« kann. Wir werden es sehen.
Nachdem ich mich auf Twitter per Frage an die Timeline vergewissert hatte, dass der Fritz!WLAN Repeater 310 mit unserem WLAN Router harmoniert, habe ich dann heute endlich einen gekauft. Der Repeater hat fast durchgängig positive bis euphorische Kritiken und soll komplikationslos zu installieren sein. Ratet, wer es nicht komplikationslos hinbekommt?? Genau, das bin ich. Ich krieg zwar hin, dass die Diode leuchtet, die bestätigt, dass der Repeater betriebsbereit ist und ebenso die Diode, die bestätigt, dass das WLAN-Modul betriebsbereit ist, die Dioden, die die Signalstärke anzeigen müssten bleiben dunkel. Eine Verbindung zur WLAN-Basis scheint zu bestehen, denn sonst würden diese Dioden blinken. Tun sie aber nicht. Sie bleiben schlicht dunkel. Keine Ahnung wieso. Auf meinem iPad wird mir der Repeater angezeigt, ich kann mich auch einloggen, aber das war’s dann auch. Versuche ich dann eine Seite aufzurufen passiert nix. *seufz* Da ist dann wohl wieder tüfteln angesagt. Und hoffen, dass ich dabei nicht unbeabsichtigt unser eigentlich funktionierendes WLAN im Haus komplett zum Erliegen bringen und mir damit den Zorn meiner WG-Genossen, die natürlich alle ebenfalls auf ein funktionierendes WLAN-Netz angewiesen sind, zuziehe.
Nachdem die Einkäufe erledigt waren, tat ich etwas, was ich schon sehr lange mal machen wollte. Wir besuchten nämlich endlich mal das Kulturhistorischen Museum in Rostock. Das befindet sich im altehrwürdigen Kloster zum Heiligen Kreuz, dem 1270 gegründeten Rostocker Zisterzienserinnenkloster. Ein sehr schönes Klosterensemble mit etlichen dazugehörigen Gebäuden, dass eigentlich sehr zentral mitten in der Altstadt liegt, aber doch ein wenig versteckt.
Das Museum wurde 1859 gegründet, zählt zu den ältesten Museen Norddeutschlands und verfügt über sehr beachtliche Sammlungen von Malerei über Grafik bis zu Kunsthandwerk, Münzen, Möbeln, Militaria bis hin zu Alltagskultur und Archäologie.
Einen ganz besonderen Schatz hat das Museum an seiner Sammlung niederländischer Malerei, die Werke von Jan Breughel d.J., Rachel Ruysch oder Willem Kalf ebenso wie von Rembrandt und van Dyck versammelt. Die Sammlung zählt mit zu den wichtigsten in ganz Norddeutschland. Während die ebenfalls beeindruckende Sammlung niederländischer Malerei in Schwerin auf fürstliche Erwerbungen zurückgeht, ist die Rostocker Sammlung Ergebnis bürgerlichen Engagements und Sammlertätigkeit.
In der Sammlung »Kunst in Mecklenburg« freute ich mich besonders, die »Gewitterstimmung über Ahrenshoop« von Carl Malchin wiederzusehen, die ich erstmals in der Eröffnungsausstellung des neuen Kunstmuseums in Ahrenshoop gesehen hatte.
Das Museum zeigt ausserdem eine sehr schöne Dauerausstellung zum Thema altes Spielzeug. Dort haben wir uns so lange herum getrieben, dass sich die Museumsangestellten lauthals freuten, dass sich mal jemand so viel Zeit für diese Sammlung nahm.
Zur Zeit laufen zudem gerade zwei sehr interessante Sonderausstellungen im Museum. Die erste »PRÄCHTIG VERMESSEN. Mecklenburg auf Karten 1600 bis 1800« hat mich als Fan historischer Karten besonders gelockt.
Pro-Tipp: Lasst Euch an der Kasse gleich eine Lupe mitgeben, dann könnt Ihr die Details auf den tollen Karten noch viel besser entdecken!
Die zweite Sonderausstellung ist dem gebürtigen Rostocker Maler und Illustrator Egon Tschirch gewidmet. Ein durchaus umstrittener Künstler auch in Rostock selbst. Sein Talent kann man ihm hingegen wirklich nicht absprechen, wenn man seine Skizzen, Bilder, Grafiken und Buchcover-Entwürfe gesehen hat. Mich haben vor allem seine Bilder direkt von der Westfront während des 1. Weltkriegs und von seiner Reise nach Tunis sehr beeindruckt.
Unser Fazit nach Verlassen des Museums: Ein wirkliches Kleinod, das zu überraschen weiß und erstaunliche Schätze birgt. Wir können einen Besuch mit ausreichend Zeit sehr empfehlen. Und übrigens, der Eintritt ist kostenlos!!
Nach dem Museumsbesuch waren wir dann doch ein bisschen platt gelaufen und brauchten eine Pause. So kehrten wir beim »Törtcheneck Schwesterherz« ein. Mit diesem Cupcake-Café haben sich die beiden Schwestern Maike und Denise vor fast einem Jahr ihren Traum erfüllt. Wir hatten dort die Qual der Wahl, denn wir mussten uns entscheiden, welche der köstlichen Cupcakes wir probieren wollten. Wir entschieden uns für Erdbeer-Cupcake, Schoko-Cupcake, Kirsch-Cupcake (Cupcake der Woche!) und Apfel-Cupcake. Alle wirklich sehr lecker, wobei Erdbeer und Schoko unsere Favoriten waren. Dazu noch je einen guten Cappuccino, was will man mehr?!
Letztes »Highlight« des Tages: Wir sind das erste Mal, seit wir hier wohnen, mit der Rostocker Straßenbahn gefahren. Zwar nur eine Station aber immerhin, ein Anfang ist gemacht. ;-)