Nachdenkliches

Nachklapp zur Sprachlosigkeit

Mir fiel plötzlich das Sprichwort »Reden (und Schreiben?) ist Silber, Schweigen ist Gold« ein.

Vielleicht erlebe ich ja gerade eine goldene Zeit und merke es nicht?

Vielleicht würden wir alle ja wieder goldenere Zeiten erleben, wenn wir alle nur wieder mehr schweigen würden?

Schweigen kann ja manchmal durchaus klug sein. Sich nicht vom großen Geschrei mitreißen lassen.
Den Mut haben zu schweigen, gerade dann, wenn viele sagen: Gerade jetzt muss man sprechen!
Den Mut haben, zu schweigen, weil man weiß, dass das, was man sagen würde, so oder ähnlich schon hundertfach gesagt ist?
Oder weil man weiß, dass das, was man zu sagen hätte, gerade kaum einer hören will?
Oder weil man weiß, dass jedes weitere Wort nur noch mehr Öl ins falsche Feuer gießen würde?
Die Kraft zu haben, das Schweigen aus- und durchzuhalten.
Nicht zu glauben, zu allem seinen Senf dazugeben zu müssen.
Die Haltung zu haben, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, dass man glaubt, andere müssten unbedingt hören/lesen, was man zu sagen hätte.

Schweigen kann auch eine Form von Widerstand sein - vielleicht gerade in einer Zeit, in der viele sich gegenseitig mit Geschrei zu übertönen suchen.

Die Weisheit haben, zu wissen, wann zu reden und wann zu schweigen. Nicht reden, um des Redens willen. Nicht schweigen, um des Schweigens willen.

Vielleicht wäre mehr Schweigen nicht nur Gold, sondern eine Art von Optimismus?!

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