Geschichten vom Balkongarten 2016 - Teil 1
Ich habe mich ja auch so gefreut, dass ich jetzt hier wieder voll einsatzfähig bin, weil ich Euch doch endlich von meinem diesjährigen Balkongarten erzählen will. Nach meinem allerersten Balkongartenjahr letztes Jahr, war ich gründlich vom Balkongarten-Virus infiziert.
Als es dieses Jahr soweit war, habe ich mir Gedanken gemacht, was ich auf dem Balkon anpflanzen und ziehen könnte. Ganz klar war, dass es auch dieses Jahr wieder Tomaten geben würde. Die ersten drei Tomatenjungpflanzen die Einzug hielten, waren eine »Italienische Ochsenherztomate Gourmandia«, eine »Nektar Cherrytomate Solena red« und eine »Zebra Coktailtomate Zebrino«
Die drei wachsen und gedeihen bisher ganz prächtig und tragen schon etliche Blüten bzw. die »Nektar Cherrytomate« sogar schon erste Tomätchen.
Als nächstes zogen Tomatenjungpflanzen der Sorte »Zuckertraube« bei mir ein. Diese Sorte hatte ich bereits letztes Jahr, und die war so gut, dass ich sie unbedingt wieder haben wollte und zwar gleich etwas mehr davon, deshalb dieses Jahr zwei davon vom Biozüchter meines Vertrauens. Als sie hier ankamen, sahen sie noch recht klein und hutzelig aus, erholten sich aber rasant und machen sich inzwischen prächtig (siehe Foto oben rechts und links).
Als letztes zog noch eine Tomate der Sorte »Berner Rose« hier ein. Von dieser Sorte habe ich recht Gutes gehört. Wie der Name verrät, wurde sie in der Schweiz erstmals gezüchtet und soll daher etwas besser für unsere Wetterverhältnisse optimiert sein. Noch ist sie klein und zart, hält sich aber soweit ganz gut. Ich bin gespannt, wie sie sich in den nächsten Wochen entwickeln wird (siehe Foto oben Mitte).
Aufmerksame Beobachter unter Euch Lesern, die schon letztes Jahr die Balkongarten-Beiträge gelesen haben, werden es schon entdeckt haben. Ich habe etwas aufgerüstet, nicht nur was die Anzahl der Tomatenpflanzen angeht, sondern dieses Jahr habe ich den Tomatenpflanzen auch kleine Foliengewächshäuschen spendiert.
Da ich ja hier im Nordosten wohne, geht auf dem Balkon eigentlich immer etwas Wind bzw. herrscht etwas Zug. Das mögen Tomaten ja eher nicht so. Letztes Jahr haben sie trotzdem gut getragen, aber auch wenn die Tomaten hier unter dem Balkondach stehen, wenn es regnete wurden sie doch feucht, was mir Albträume von irgendwelchen Pilzerkrankungen oder noch schlimmer, der Braunfäule, verursachte.
Deshalb also dieses Jahr die Tomatengewächshäuschen, die sich soweit gut bewähren. Einen richtigen (Gewitter-)Sturm hatten wir noch nicht, da muss ich noch sehen, wie die Tomatengewächshäuser dann den Windböen trotzen, bzw. rechtzeitig noch für noch mehr Sicherung derselben sorgen. Laut Wetterbericht könnte ich schon morgen und übermorgen erste Studien zum Thema treiben. Wir werden sehen.
Letztes Jahr hatte ich ja drei verschiedenen Paprika-Sorten auf dem Balkon, die auch alle ganz ordentlich getragen haben. Aber so ganz überzeugt war ich geschmacklich dann doch nicht von ihnen, und als ich dieses Jahr nicht herausfinden konnte, welche anderen Sorten, die mir geschmacklich vielleicht mehr zusagen könnten, es gibt, habe ich beschlossen: dieses Jahr keine Paprika.
Stattdessen versuche ich es … Taadaa … mit Gurken! Jawohl, auf dem Balkon.
Ich »Dödel-Novizen-Balkongärtnerchen« hab nämlich, als ich die Jungpflanze erstand, nicht unbedingt auf dem Schirm gehabt, dass Gurken ranken. *errötvorscham*.
Die ein-, zweimal die ich vorher mal Gurken gesehen habe, war das in irgendwelchen Gärten, und was ich in Erinnerung hatte, war, dass die da eben so auf dem Boden vor sich hin wuchsen. Ähm ja.
Mein hochverehrter Garten-Yoda schaute mich entsprechend an, als ich stolz meine erstandene Gurkenpflanze der Sorte »Mini-Schlangengurke Printo F1« vorführte und sagte etwas in der Art von »Du noch viel zu lernen hast, junger Garten-Padawan!«
Trotzdem, soweit macht sich die Gurkenpflanze ganz fein und trägt schon sehr viele Gürkchen. Ich bin gespannt, wie groß die Gürkchen tatsächlich werden. Eigentlich sollten sie so an die 15 cm groß werden.
Ansonsten habe ich auf dem Balkon noch einen schönen großen Lavendel und im Hintergrund, gerade noch zu sehen, einen »Magic Blue«, einen roten Strauch-Basilikum.
Im großen Kräutertopf wohnen im Hintergrund ein Rosmarin, im Vordergrund rechts eine Orangenminze und links ein Orangenthymian.
Schließlich noch das Thema Erdbeeren. Ich wollte dieses Jahr auch unbedingt wieder Erdbeeren auf dem Balkon haben. Von den Sorten, die ich letztes Jahr hatte, wollte ich drei auf jeden Fall wieder haben und zwar gleich in doppelter Ausführung. Nur, leider leider, war ich dann mit dem Bestellen - Sie erinnern sich, ich hatte im vergangenen Jahr sehr alte Sorten von einem Spezialzüchter geordert - zu spät dran. Da schlug mal wieder meine Unerfahrenheit voll zu. Alles war längst ausverkauft. Ich vergoß ein paar Tränchen und fügte mich dann in mein Schicksal. Nächstes Jahr bestelle ich frühzeitiger!
Ich habe ja versucht, meine Erdbeerpflanzen vom letzten Jahr zu überwintern. Leider ist mir das nur mit zwei Sorten gelungen und ausgerechnet die beiden Sorten, die mich jetzt vom Geschmack her nicht sooo begeistert haben. Die überwinterten Erdbeerpflanzen »Direktor Paul Wallbaum« und »Kaisers Sämling« wurden also umgetopft und jetzt stehen sie auf dem Balkontisch (leider vergessen Fotos zu machen) und zumindest die DPW-Erdbeere hat schon Blüten.
Ich habe den Eindruck, die beiden Pflanzen haben nur gerade so den Winter überstanden und verspreche mir ehrlich gesagt keine allzu große Erbeer-Ernte, aber vielleicht überraschen sie mich ja.
Tja, und jetzt kommt der eigentliche Knüller! Auch wenn ich immer noch ein absoluter Garten-Novize bin, siehe Beispiele meiner Gartentrotteligkeit oben, so bin ich doch von meinem hochverehrten Garten-Yoda sozusagen in die nächste Klasse versetzt worden.
Ja, da staunen Sie vermutlich genauso, wie ich gestaunt habe. Was das bedeutet? Sie werden es nicht glauben, aber ich wurde für fortgeschritten genug erachtet, dass ich dieses Jahr *Trompetenfanfaren* mein eigenes kleines Hochbeet im Garten (nicht auf dem Balkon!) habe. Ich sage Ihnen, ich habe aufregende Wochen hinter mir und das ist erst der Auftakt.
Mir wurde also ein schnuckeliges und für mich durchaus ausreichendes Hochbeet vererbt. Nachdem ein passender Standort im Garten gefunden war, durfte ich es mit den entsprechend üblichen Lagen befüllen. Ich staunte, wieviel dann doch an Füllmaterial der unterschiedlichsten Arten hineinpasste. Als das geschafft war, ging es ans Einsäen.
Beizeiten hatte mein hochverehrter Garten-Yoda mir aufgetragen, mir zu überlegen, was ich gerne im Hochbeet ziehen möchte. Meine Vorstellungen wurden dann besprochen und weitestgehend abgesegnet.
Eingesät habe ich: Möhren, Radieschen, eine Mediterrane Pflücksalatmischung, noch eine andere Pflücksalatmischung aus grünen und roten Salaten, weiße Rettiche und Schnittknoblauch. Das meiste habe ich als Samenband eingebracht, einiges aber auch lose eingesät. Spannend, sage ich Ihnen!
Inzwischen kann ich, wenn ich vom Balkon in den Garten hinuntersehe, die Radieschen und den Rettich schon deutlich zu mir hinauf winken sehen. :-) Und auch die Pflücksalate kommen so langsam aus den Puschen.
Nur die Möhrchen lassen sich noch Zeit und haben bisher nur ganz zarte grüne Spitzchen herausgeschoben. Mir wurde gesagt, das sei normal so, die bräuchten am längsten. Ach und der Schnittknoblauch, der schläft wohl noch ein bisschen unter der Erde, von dem ist bisher noch gar nichts zu sehen. Mal sehen, ob daraus überhaupt was wird.
Last but not least habe ich auch noch Kresse und Brunnenkresse in mittelgroßen Schalen ausgesät und inzwischen schon zweimal geerntet und verspeist, und was ich sonst noch so auf dem Balkon habe und was gerade im Garten so blüht, davon erzähle ich dann ein anderes Mal.
Nachtrag: Die Tomaten und Gürkchen auf den Fotos sind übrigens nicht so riesig, wie sie auf den Fotos erscheinen. Ich musste ja mit der Kamera nah heran, damit ich sie überhaupt so fotografieren konnte. Die Tomaten haben etwa Erbsengröße und die Gürkchen sind ca. 4-5 cm groß.