Was schön war diese Woche
Diese Woche war aus Gründen eine der schwierigsten und anstrengenden Wochen dieses Jahres für mich (es sei denn natürlich, es geschehen noch Katastrophen oder ein Krieg bricht aus oder die Reiter der Apokalypse erscheinen auf der Bildfläche). Ich wusste vorher, was mir diese Woche ins Haus stand und versuchte mich entsprechend darauf vorzubereiten und einzustellen. So bin ich trotz allem recht gut hindurch gekommen, und bin nun froh, dass die Woche (zumindest der schwierige Teil) vorüber ist. Es war aber natürlich nicht alles schlecht in dieser Woche, sondern es gab eine ganze Reihe überraschender Highlights.
Die Woche fing jedenfalls schon mal sehr sehr viel erfreulicher an, als gedacht, denn am Montag hatte ich ein Päckchen im Briefkasten. Ein lieber Mitblogger und seine Liebste haben mir, ohne besonderen Anlass, das Buch »Vögel beobachten in Ostdeutschland« von Christian Wagner und Christoph Moning geschenkt. Was die beiden nicht wissen konnten: ich war schon monatelang immer wieder um das Buch herumgeschlichen, hatte es auf meine nicht öffentliche Amazon-Merkliste gesetzt, hatte aber den Kauf immer wieder verschoben, weil es eben im Budget nicht so ohne weiteres drin war. Und hier lag es nun neu und schön vor mir, und ich bekam glänzende Augen (etwas feucht wurden sie auch). Ich freute und freue mich sehr, in diesem tollen Buch zu stöbern und die ein oder andere Vogelbeobachtungstour zu machen. Ich weiß ja jetzt genau, wo ich die größten Chancen habe, bestimmte Vogelarten live und in Farbe zu sehen. Nochmals auch auf diesem Wege herzlichen Dank für das schöne Buch und das unbeabsichtigt perfekte Timing, das mir einen extra positiven Start in diese besondere Woche gab. :-)
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Nun endlich steht auch hier bei uns im bisher eher kalten Nordosten der Flieder in voller Blüte, was mich sehr erfreut hat. Ebenfalls in dieser Woche haben die uralten Kastanienbäume, die hier überall zu finden sind ihre Kerzen aufgesteckt und es ist eine wahre Wonne durch die herrlichen Kastanienalleen zu laufen oder zu fahren. Last but noch least, der Walnussbaum zeigt zarte Blattansätze und strengt sich mächtig an endlich sein Blattkleid anzulegen.
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An einem Tag der Woche führte mich die Pflicht bis nahe an die Ostsee. Ich entschloß mich, wenigstens einen kurzen Abstecher dorthin zu machen. So kam es, dass ich bei Markgrafenheide für eine halbe Stunde auf den Dünen entlangspazierte (und mich kurz ärgerte, weil ich nicht daran gedacht hatte, mein Fernglas von zuhause mitzunehmen). Das Wetter war an dem Tag eher wechselhaft, aber gerade als ich dort war, wurde es wieder schön, die Sonne schien mit aller Kraft, so dass mir richtig warm wurde. So ging ich kurzentschlossen runter an den Strand, legte Schuhe und Strümpfe ab und stand bzw. lief zum ersten Mal in diesem Jahr in der Ostsee herum. Es war herrlich! Hätte ich mehr Zeit zur Verfügung gehabt, wäre ich noch länger geblieben, aber mehr war nicht drin und so freute ich mich, dass es wenigstens kurz möglich war.
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Eine Einladung in das sehr luxuriösen Cafe Louise auf Burg Schlitz (bei uns in unmittelbarer Nachbarschaft) war ebenfalls ausgesprochen schön. Der warme und strahlend sonnige Tag erlaubte, dass wir draußen auf der Terrasse sitzen und den Blick in den herrlichen Park und weit darüber hinaus in die Mecklenburgische Schweiz genießen konnten. Allein dafür hätte es sich schon gelohnt. Obendrein gab es dann noch frische Scones mit Rosen-Erdbeerkonfitüre und Clotted Cream und dazu einen wunderbaren Darjeeling First-Flush. Ein Traum!
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Gegenüber ist eine große Weidenfläche, die im Frühling mit tausenden Löwenzahnblüten übersät ist. Anfang der Woche verschwanden die gelben Blüten und nun hatten wir tausende Pusteblumen, die leicht im Wind schwankten und ihre kleinen Fallschirmchen losschickten. Wir hatten diesmal allerdings nicht lange was von dem Anblick, denn der neue Besitzer ließ die komplette Fläche mähen. Als ich am Spätnachmittag von auswärts zurückkam, sah ich das jede Menge Greifvögel über die Fläche unterwegs waren. Offenbar waren durch das Mähen viele Kleintiere aufgeschreckt worden bzw. hatten ihre Deckung verloren. Zuhause griff ich mir mein Fernglas und verschwand gleich wieder und schaute eine ganze Weile den Greifvögeln zu. Unsere beiden Seeadler-Paare, diverse Rot- und Schwarzmilane, mehrere Mäusebussarde, ein Wespenbussard und eine Rohrweihe habe ich identifizieren können. Es waren zwischen 15 und 18 große Greifvögel dazu noch Rabenkrähen. Das tolle war, dass die großen Greifvögel teils minutenlang am Boden sitzen blieben und sich von der Sonne bescheinen ließen. Das gab natürlich eine erstklassige Gelegenheit, sie sehr genau zu beobachten und studieren zu können. So schöne Vögel!!