Privates ·Tagesnotizen 2017 ·Vogelliebe

Was schön war diese Woche

Kleinspechte

Diese Woche habe ich mich verliebt. Ja, nicht was Ihr jetzt denkt!

Ich lese gerade mit großem Vergnügen Lars Jonssons »Wintervögel« und lerne eine Menge dabei. Ich liebe Buntspechte und jetzt habe ich aus dem Buch erfahren, die gibt es auch in mini! Wie toll ist das denn?!

Die Kleinspechte (Drendocopos minor) haben in etwa die Größe eines Haussperlings. Größere Exemplare sind etwas kleiner als Kleiber. Awwww!!! Angeblich gibt es Kleinspechte auch in Deutschland. und jetzt will ich natürlich unbedingt mal welche sehen.

Mich interessiert in dem Zusammenhang, ob Ihr schon mal Kleinspechte in freier Natur in Deutschland gesehen habt und wenn ja, wo?

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Überhaupt, erlebte ich die schönsten Momente diese Woche fast alle im Zusammenhang mit Vögeln.

In der ersten Wochenhälfte war das Wetter auch hier recht stürmisch und ungemütlich und steckte mir in allen Knochen. Dienstag ging es mir wirklich übel deswegen. Ich schleppte mich ziemlich mühselig durch den Tag. Und dann entdeckte ich am Nachmittag eine Elster, die versuchte im Sturm auf der Kunststoffwäscheleine im Garten zu sitzen. Sie klammerte sich an das dünne Seil und versuchte in den heftigen Böen die Balance zu halten. Es fehlt nur noch, dass der Wind sie kräftig um die Leine rotieren ließ.

Die zerzauste Elster sah wirklich unglücklich aus, so wie ich schon den ganzen Tag wegen meiner Schmerzen. Als ich sie da so sah, konnte ich mich eines Lächelns nicht erwehren und fühlte mich ihr sehr verbunden. Wir beide versuchten uns auf unsere jeweilige Art und Weise durch den Tag und Sturm zu schlagen.

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Am Donnerstag wurde ich durch einen Hinweis auf Twitter gerade noch rechtzeitig auf die Sendereihe »Europas schönste Parks« bei ARTE aufmerksam und sah die aktuelle Folge über den Königlichen Nationalstadtpark in Stockholm. Unter anderem gibt es dort jeden Dienstag sehr beliebte Vogelbeobachtungswanderungen unter fachkundiger Anleitung durch den Park. So toll!

Überhaupt packte mich schwer die Stockholm-Sehnsucht, während ich die Sendung sah. Seither überlege ich fieberhaft, wie ich es hinbekommen könnte, im Frühjahr bzw. Frühsommer mal drei oder vier Wochen in Stockholm zu verbringen. :-)

Die anderen Folgen der Sendereihe hoffe ich noch sehen zu können, bevor sie wieder aus der Mediathek verschwinden. Noch mit dabei sind bisher: Der Englische Garten in München, die Villa Borghese in Rom, Jardin du Luxembourg und Tuilerien in Paris, und der Hyde Park und Kensington Gardens in London.

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Freitag hatte der stürmische Wind dann nachgelassen und es gab sogar Sonnenschein und blauen Himmel. Nur kalt war es noch sehr. Nach der Strapazerei der vorangegangenen Tage hatte ich nicht wirklich Lust rauszugehen. Aber am Nachmittag überwand ich meinen inneren Widerstand, zog mich entsprechend an und lief doch los.

Seit einiger Zeit bin ich fast immer mit einem uralten Fernglas unterwegs und beobachte beim Spazierengehen Vögel.

Ich finde ich es wirklich spannend, Vögel zu entdecken und beobachten. Ich stelle fest, dass ich noch viel aufmerksamer durch die Natur und Gegend laufe und auch meine Ohren viel präsenter sind, denn oft hört man Vögel erst, bevor man sie tatsächlich sieht. Es entspannt mich, weil ich so darauf konzentriert bin, Vögel zu entdecken, dass ich nicht über irgendwelche anderen schwierigen Dinge nachdenke. Und ja, es macht mich überraschend glücklich.

Am Freitag ging ich jedenfalls direkt zu unserem See, weil ich mal etwas länger die Wasservögel dort beobachten wollte.

Ich sah zwei Höckerschwäne, massenhaft männliche und weibliche Stockenten, zwei männliche Schellenten (vermutlich gibt es auch weibliche, aber ich hab sie nicht entdecken bzw. identifizieren können) und etliche Blässhühner.

Der See ist inzwischen bis auf einen kleinen Teil im hinteren Ende wieder komplett eisfrei. Lustig fand ich, dass viele der Enten sich auf dem Eis, genau an der Eiskante, niedergelassen hatten oder eben auf dem Eis regelrecht herumspazierten und miteinander »quatschten«.

Leider konnte ich keine Haubentaucher entdecken, die wir hier auf dem See eigentlich auch haben. Vielleicht waren sie gerade auf einem der anderen Seen.

Ziemlich gut gelaunt und erfrischt (es war ziemlich kalt) machte ich mich schließlich auf den Heimweg. Kurz bevor ich dort eintraf, gab es plötzlich einen richtigen Schneesturm. Und ich fand es so genial. Ich bin einfach mitten im Schneegestöber stehen geblieben und hab es genossen.

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Wunschsocken

Sehr gefreut habe ich mich, weil ich mein zweites Sockenpaar fertig gestrickt habe. Es war ja diesmal ein »Wunschpaar« für meinen Yoda. Sie hat sich die Wolle selbst ausgesucht, und ich habe gestrickt.

Bumerang-Ferse und Bandspitze bekomme ich mittlerweile schon recht flüssig hin, und ich bin zufrieden wie die Socken am Ende herausgekommen sind. Sie sind nicht ganz identisch, weil ich doch nicht ganz den richtigen Anfang für die zweite Socke erwischt habe.

Als mein innerer Monk anfing leise zu mosern, à la »Du weißt aber schon, dass die Strümpfe jetzt nicht perfekt sind, oder?!!!« habe ich geantwortet: »Ja, weiß ich. Perfekt sind sie nicht, aber gut genug! Sogar sehr gut genug!«

Mein Yoda hat sich jedenfalls sehr über ihr Sockenpaar gefreut und verkündet, dass es sie nicht die Bohne stört, dass die Einzelstrümpfe nicht ganz identisch sind. :-)

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Eigentlich wollten wir als WG schon Anfang Februar feiern, dass wir nun 5 Jahre als WG zusammenleben. Leider erwischte uns aber just da die blöde Grippe und drei von uns vier lagen übel danieder. So verschoben wir das Feiern auf diese Woche. Wir gingen zusammen schön in Waren essen und verbrachten einen vergnüglichen Abend, bei dem wir uns an vieles aus den vergangenen Jahren und weit darüber hinaus (wir kennen uns ja schon viiiiiel länger) erinnerten. Schön, dass wir diese 5 Jahre nun haben und es so aussieht, dass die WG auch weiterhin bestehen bleibt. :-)

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