Privates ·Tagesnotizen 2017 ·Vogelliebe

Was los war am 21. Januar 2017

Für diesen Tag war eine gemeinschaftliche Waldaufräumaktion im Dorf angesetzt. Eigentlich war von der langfristigen Wettervorhersage ordentlich Frost vorhergesagt, aber in den letzten Tagen stiegen die Temperaturen etwas, und es fing an zu tauen. D.h. der Waldboden taute etwas an und wurde weich, was für die angesetzten Arbeiten eher ungünstig war.

Trotzdem wurde fleißig gearbeitet, und wer arbeitet soll auch essen (und sich aufwärmen). So half ich meinem Yoda mit einem großen Handwagen heißen Kaffee, heiße Würstchen, Brötchen, Kuchen und was man sonst noch an Kleinigkeiten rundum brauchte, zur Aktionsstelle zu ziehen, und die freiwilligen Helfer zu versorgen. Die freuten sich sichtlich, vor allem über den warmen Kaffee und die heißen Würstchen mit Brötchen und Senf.

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Recht bald nach dem Mittagessen zwang ich mich nach draußen zu einem längeren Spaziergang. Draußen war kein schönes Wetter. Kälte und Feuchtigkeit krochen mir trotz warmer Kleidung bis in die Knochen. Das Laufen war ziemlich mühselig, mein Körper wollte nicht so recht. Dass alles um mich herum grau in grau war, führte natürlich nicht zu einer Stimmungsaufhellung. Nicht mal Rehe oder wenigstens ein paar Vögel ließen sich blicken.

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Ich war rechtzeitig zurück, um das Team-Skispringen zu sehen. Das lohnte sich diesmal richtig, denn nicht nur gab es keine Unterbrechungen wegen Wetterunbillen, sondern das deutsche Skispring-Team siegte in Zakopane. Wow!

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Ich lernte, dass das schwedische Pendant zur »Stunde der Wintervögel« vom Nabu in Deutschland, »Vinterfaglar inpå knuten« heißt, wobei »inpå knuten« »vor der Haustür« bedeutet. Kann ich also in Zukunft auf schwedisch mitteilen, dass meine Stiefel vor der Haustür stehen. Bei der Gelegenheit lernte ich gleich noch eine ganze Reihe schwedischer Vogelnamen: Koltrast (Schwarzamsel), Stjärtmes (Schwanzmeise), Entita (Sumpf- oder Schwanzmeise), Talltita (Weiden- oder Mönchsmeise). Nötväcka (Kleiber), Snösiska (Polarbirkenzeisig) usw. usf. Sowas erfreut mein Herz ja sehr.

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Ab Nachmittag und am Abend tauchten dann zahlreiche Tweets in meiner Timeline auf, die vom »Women’s March« berichteten, und zwar nicht nur aus den USA, sondern auch aus London, München und anderen Städten, wo ebenfalls solche Märsche der Frauen stattfanden.

Auch in den Nachrichten wurde darüber berichtet und Bilder aus den USA, London und Paris gezeigt. Dass es auch in Deutschland »Women’s March«-Demos gab, wurde zumindest in den Nachrichten, die ich sah, nicht mit einem Wort erwähnt, geschweige denn Bilder davon gezeigt. Fand ich recht bezeichnend und habe mich sogar ein bisschen darüber geärgert. Nunja. Vielleicht kam es ja dann in den Spätnachrichten (die kaum noch einer sieht).

Jedenfalls die Fotos und Videos von den Protesten waren der reine Balsam auf meiner Seele, und vielen anderen in meiner Timeline ging es wohl ähnlich. Zu sehen, es gibt so viele Menschen, die nicht in den Hass und die Menschenverachtung mit einstimmen, sondern dagegen aufstehen. Großartig! Es liegt in unserer Macht, uns zu engagieren und einzubringen, gegen Unrecht aufzustehen, für einander einzustehen, Schwache und Benachteiligte zu verteidigen. Wir alle können etwas dazu beitragen, dass unsere Demokratien nicht den Bach runtergehen.

Schön, dass dieses Zeichen gleich zu Beginn des Jahres gesetzt wurde und uns allen einen extra Anstoß und Motivationsschub gibt.

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